Wenn es an den Aktienmärkten nicht läuft – sind diese ETFs besser für Sie?
Gestern haben die Aktienmärkte uns immerhin nicht vollständig enttäuscht. Für einige Unternehmen ging es sogar deutlich nach oben. Ich würde mich – nebenher bemerkt – auch nicht davon schrecken lassen, dass und wenn Apple so stark nachgegeben hat. Apple ist und bleibt ein Top-Unternehmen mit viel Geld in der Kasse. Nur suchen Viele von uns nach der wenn nicht perfekten, so zumindest fast perfekten Anlage. Und so fragte mich kürzlich ein Leser des „Deutschen Wirtschaftsbriefs“, was ich von „Multi-Faktor-ETFs“ halten würde. Ein neues Trend-Thema.
Multi-Faktor-ETFs: Passiv und Aktiv – „Smart-Beta“
Hintergrund ist die Werbung der Fondsindustrie damit, dass „passive“ Investmentfonds auf Indizes oft nicht genügend bringen sollen. Eben Durchschnitt, also genau die Marktleistung. Ehrlich gesagt: Das wäre in vielen Fällen, die ich kenne, schon eine gute Leistung. Doch die Werbung zielt darauf ab, dass auch aktiv gemanagte Ansätze helfen, diesem Dilemma zu entkommen.
Die Fonds setzen dabei nicht auf einen oder mehrere Indizes und warten ab, sondern haben Anlagestrategien entworfen, nach denen sie „regelbasiert“, aber aktiv anlegen. Die Regeln müssen sich dabei an Kennzahlen orientieren. Dies kann das „Momentum“ sein oder aber die „Volatilität“, also die Schwankungsbreite, es kann eine Kennzahl für die nach einer Formel berechnete „Qualität“ der Bilanz sein oder eine Kombination von allem. Daher der Begriff „Multi-Faktor“.
Wenn das Momentum doppelt so hoch gewichtet werden soll wie die Volatilität, dann wird dies in einer Endformel berücksichtigt – dennoch bleibt es ein regelbasierter Multi-Faktor-Fonds. „Multi“ kann sich auch darauf beziehen, dass einzelne Aktien bewertet und berücksichtigt werden oder aber ein ganzer Index. Mit anderen Worten: Die Welt der Multi-Faktor-ETFs ist schon bunt und sie wird noch viel bunter.
Immer mehr Multi-Faktor-ETFs
Stellen Sie sich vor, Sie arbeiteten bei einem Anbieter. Der sei mit seinem Latein am Ende. Um neue Kunden und neues Geld zu erhalten, bräuchte der neue Strategien. Schon würden Sie kombinieren: Vielleicht 3, 4 der bedeutendsten Indizes, dazu verschiedene Faktoren wie oben beschrieben und möglicherweise noch eine Sicherheitskomponente in Form von „sicheren“ Anleihen mit geringen Schwankungen. Schon hätten Sie einen neuen „Fonds“, der regelbasiert funktioniert.
Multi-Faktor bedeutet in der Regel, dass die Anbieter sich ansehen, ob die Strategie in der Vergangenheit profitabel gewesen wäre. Sobald sich solche Ausnahmestrategien finden, wird ein Fondsmanagement diese Faktorkombination für Sie wählen. Unabhängig davon, ob dies logisch wäre oder nicht – man hat ja eine Erfolgsgeschichte.
Da die „Regeln“ aktiv definiert werden, weichen die Fonds dann davon nicht mehr ab. Deshalb sind sie oft billiger als entsprechende aktiv gemanagte Fonds. Nur: Die Regeln laufen auch dann weiter, wenn sie nicht mehr funktionieren. Mir ist kaum bekannt, dass diese Fonds dauerhaft besser wären als einfache Index-Fonds.
Natürlich gibt es einige Fonds, die den Vergleichsindex schlagen. Das ist immer so bei vielen hundert Fonds. Nur wechseln die Sieger, was bedeutet, dass die Fonds teils auch einfach zufällig mal gewinnen. Insgesamt empfehle ich jedoch, die Finger davon zu lassen.
Multi-Faktor-Fonds sind aus meiner Sicht ein teures Marketing-Instrument. Ich rate stets dazu, einfache Index-ETFs zu wählen. Inzwischen sogar mit sehr guten Sparplänen. Im „Deutschen Wirtschaftsbrief“, den Sie sich hier (Klicken Sie einfach hier.) herunterladen können, benenne ich Ihnen einen Sparplan ganz konkret. Damit benötigen Sie keine Multi-Faktor-ETFs mehr.
Mit den besten Grüßen
Ihr
Janne Jörg Kipp
Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“
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