Wenn schon die Allianz DIES macht – sollten Sie das wissen

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Eine spektakuläre Nachricht fiel mir in diesen Tagen über die Allianz in die Hände – der Versicherungskonzern, der vor allem – auch – Lebensversicherungen verkauft, will „keine deutschen Staatsanleihen mehr kaufen“. Die Nachricht ist aus meiner Sicht wesentlich brisanter, als Sie vielleicht auf den ersten Blick vermuten. Es ist eine Bombe.

Lebensversicherer müssen kaufen…

An sich müssen Lebensversicherer wie die Allianz solche Staatsanleihen kaufen. Zum Schutz der Versicherten hat der Staat Vorschriften erlassen, die genau definieren, wie viele sichere Investitionen eine Versicherung eingehen muss und welche als sicher gelten. Praktisch sind dies ausschließlich Anleihen aus vermeintlich sicheren Staaten. Also deutsche Staatsanleihen vor allem….

Das allerdings möchte die Allianz aus einem bestimmten Grund nicht: Die Bundesanleihen würden „über alle Laufzeiten eine negative Rendite“ aufweisen. Das bedeutet, es lässt sich schlicht kein Geld mehr mit den Anleihen verdienen. 10 jährige Staatsanleihen aus Deutschland bringen derzeit lediglich -0,72 %.

Diese 0,72 % Minus aber möchte die Allianz wohl vor allem den Lebensversicherungskunden nicht mehr verkaufen, denn sie muss Garantiezinsen zahlen. Die Allianz würde die Titel wahrscheinlich unter einem anderen Gesichtspunkt kaufen: Dann, wenn die Zinsen ganz sicher wesentlich tiefer sinken würden. Dann könnte die Kursentwicklung der bestehenden Anleihen positiv sein, womit sich ein Verkauf während der Laufzeit lohnte.

Rechnung ohne den Wirt…

Dies meinen jedenfalls Vermögensverwalter und andere professionelle Investoren. Die Allianz allerdings ist davon offenbar nicht so recht überzeugt. Zu Recht, wie ich meine. Sie sollten wissen, dass die Zinsen nicht beliebig sinken können. Die Banken haben teils wohl damit angefangen, selbst wieder Geld in Tresoren zu horten – nur, um keinen Negativzinsen bei der Zentralbank zahlen zu müssen.

Damit ist klar, dass die Zinsen über Anleihen nicht beliebig sinken werden- denn nicht alle vorgesehen Käufer wollen wirklich kaufen. Insofern haben die Zentralbanken und die Staaten die Rechnung ohne den Wirt gemacht.

Ich kann angesichts dieses kleinen Dramas nur erneut daran erinnern, dass Sie am besten keine Anleihen mehr kaufen sollten. Anleihen mit wesentlich höheren Renditen sind in der Regel nicht sicher genug – in Bezug auf die Rückzahlungsfähigkeit. Anleihen mit Negativrenditen wie hier bei den Staatsanleihen bringen Ihnen nichts.

Ihre Alternative: Sie können noch immer auf die Empfehlung zurückgreifen, die ich oft benannt habe – kaufen Sie dividendenstarke Aktien. Achten Sie dabei auf die Substanz, dass diese tatsächlich über einen längeren Zeitraum zahlen können. Dabei sollten die Zinsen zudem möglichst langfristig steigen.

Wenn Sie lange investieren, dann werden steigende Dividende Ihre persönliche Dividendenrendite nach oben treiben – bis auf einen zweistelligen Bereich. Meine Empfehlung: Sehen Sie sich meine Vorschläge hier kostenfrei selbst an.

Mit den besten Grüßen
Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS.: Mehr zum Thema Gold erfahren Sie hier. Dabei warne ich vor Investitionen in Zertifikate oder zahlreiche aktiv gemanagte Fonds. Diese Goldanlageformen sind deutlich riskanter als physisches Gold. Dort erfahren Sie auch, wie ich Gold am besten lagern würde – ganz unspektakulär und günstig.

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