Werden die Zinsen in den USA steigen?

© zmu / Fotolia.com

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Die Börsen sind minimal unruhiger geworden. Dafür gibt es einen Grund, mit dem wir uns in den kommenden Wochen wohl mehrfach beschäftigen müssen. Die US-Notenbank denkt darüber nach, die Zinsen zu erhöhen.  So jedenfalls hat es deren Chefin Yellen am Ende vergangener Woche bekanntgegeben.

Ob daraus etwas wird, dürfte sich in den kommenden Wochen zeigen. Auf jeden Fall wären die Folgen für den Aktienmarkt massiv. Denn Zinserhöhungen gelten als Gift für die Börsen.

Sind Aktien in Gefahr?

Schon macht sich unter Investoren erste Sorge breit. Die Frage wird sein, ob Aktienkurse in Gefahr sind. Kurzfristig wahrscheinlich schon, denn die ersten Reaktionen aus den USA waren wenig verheißungsvoll. Der Dow Jones gab sogar etwas nach.

-0,3 % sind kein großer Verlust gewesen, angesichts der Ausgangssituation jedoch hatten sich Börsianer etwas anderes versprochen. Die bisherigen Konjunkturdaten sprechen eher dafür, dass die Kurse weiter klettern könnten.

Mittelfristig aber sind steigende Zinsen sogar gut für die Aktienbörsen. Dies liegt daran, dass die Wirtschaftsexperten dann deutlich weniger Angst vor einem Zusammenbruch der Konjunktur hätten. Nichts ist schlimmer für die Wirtschaft und damit für die Börsen, als die Angst vor uferlos fallenden Zinsen.

Wann steigen die Zinsen in der Euro-Zone?

Eher stellt sich jetzt die Frage, wann die Zinsen in der Euro-Zone wieder klettern. Die Europäische Zentralbank EZB will die Zinsen auf dem Rekordnegativ-Niveau belassen. Bei steigenden Zinsen in den USA jedoch würde der Dollar wertvoller, der Euro gäbe demnach noch weiter nach. Für die Exportwirtschaft ist dies gut, die Importe jedoch werden dann teurer.

Sie würden das ebenso wie die Wirtschaft daran erkennen, dass Öl teurer wird, dass Computer oder Autos wegen steigender Preise auf den Beschaffungsmärkten teurer würden und dass Sie mehr für Reisen werden zahlen müssen.

Das kann sich die EZB auf Dauer nicht leisten, denn die dahinter postierten Regierungen müssen sich viel zu oft der Wahl stellen. Kurz: Die EZB würde bei Zinsschritten in den USA die Zinsen auch anheben.

Aktienkurse mittelfristig nicht in Gefahr

Dennoch sind die Aktienkurse auch in diesem Szenario mittelfristig in Europa nicht in Gefahr. Denn die Unternehmen haben ihre Quartalszahlen abgeschlossen, jedenfalls weitgehend. Die Ergebnisse entsprechen in etwa dem, was Analysten erwartet hatten.

Dies lässt die Kurse stabil bleiben. Sie merken das am Euro Stoxx 50 sowie vor allem beim Dax, die beide in guter Verfassung sind. Die Indizes haben sogar noch mehr Luft nach oben als die US-Indizes. Die wiederum notieren in der Nähe ihrer eigenen Rekordzahlen, während die europäischen Barometer davon weit entfernt sind.

Auch eine andere Zinspolitik würde also die Kurse in Europa nicht massiv aus dem Tritt bringen. Deshalb sollten Sie a) derzeit Aktien kaufen und b) bei der Kursentwicklung keine Angst vor den kurzfristig möglicherweise fallenden Notierungen haben. Die Zinsdebatten gehen weiter. Sie können für den September ganz gelassen bleiben.

 

Mit den besten Grüßen

Ihr

Redaktionsteam „Wirtschaft-Vertraulich“

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