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Zins- und Inflationsschock in den USA: Das müssen Sie wissen!

Gestern legten die US-Behörden die jüngste Inflationsstatistik vor – und erschütterten damit die Börsen. Sie sollten die neue Situation einschätzen können, daher werde ich heute darauf eingehen, welche Maßnahme und Folgen Sie erwarten müssen.

Inflationsrate 8,3 % – Zinsen werden weiter steigen

Die Inflationsrate beläuft sich auf 8,3 %. Damit sank die Teuerungsrate zwar, konnte aber die Erwartungen nicht erfüllen. Die Aktienmärkte hatten bis dato angenommen – und auch sonstige Beobachter -, dass die Teuerungsrate stärker sinken würde. Die Zielgröße der Fed, der US-Zentralbank, liegt etwa 2 %.

Die Zentralbank hat vor kurzem wissen lassen, dass sie die Inflationsrate in den USA bekämpfen wird. Sie deutete damit bereits weitere Zinsschritte, ergo Steigerungen an. Wenn und da die Teuerungsrate nun höher ist als gedacht, müssen Sie mit deutlichen Zinsschritten rechnen. Das hat Folgen für die gesamten Finanzmärkte.

Höhere Zinsen in den USA setzen zum einen auch die Europäische Zentralbank (EZB) unter Druck, die wiederum die Stabilität des Euros überwachen muss. Die Stabilität des Euros im Vergleich zum Dollar hat wegen der frühen Zinsschritte der USA ohnehin bereits massiv nachgelassen. Kürzlich erreichte der Euro den tiefsten Stand seit mehr als 20 Jahren. Damit sinkt Ihre Kaufkraft am internationalen Markt direkt und indirekt – beispielsweise über den Ölpreis, der in Dollar gehandelt wird. Die Zinsen werden also auch in der Euro-Zone weiter steigen.

Steigende Zinsen werden zum Risiko für Wachstumsunternehmen

Die Risiken für Wachstumsunternehmen sind enorm. Zum einen verteuern sich die eigenen Kredite, d. h. bei Umschuldungen oder bei Neu-Darlehen. Zum anderen werden auch die eigenen Geschäftspartner und Kunden einen deutlich weniger komfortablen Weg zu neuem Geld haben. Das wiederum hat zur Folge, dass die Umsätze relativ sinken können – nicht automatisch müssen.

Ein drittes Problem betrifft vor allem die Wachstumsunternehmen, die in den kommenden Jahren höhere Erlöse einplanen. Die Erlöse werden in den gängigen Modellen mit einem Zins auf den heutigen Tag abgezinst, um sie bewerten zu können. Bei gleichbleibendem Zinssatz sind spätere Erlöse und Zahlungsmittel-Ströme zum heutigen Tag weniger wert. Je höher der Zinssatz, mit dem diese dann abgezinst werden, desto größer ist der Wertverlust.

Daraus ergeben sich gerade bei Wachstumsunternehmen neue sogenannte „Kursziele“ von Banken, die diese nach und nach an den Markt geben werden. An den Voraussetzungen für einzelne Unternehmen mag sich ggf. nichts ändern, alleine die Neubewertung kann bereits zu Kursrücksetzern führen.

Daher empfehle ich auch mit Blick auf die Inflationsdaten in den USA, die gestern bekannt wurde, meine gängigen Substanz-Unternehmen, die ich als Langfrist-Investitionen begreife. Dazu zählt u.a. ein Unternehmen wie Procter&Gamble, das bei Preiserhöhungen seine eigenen Produkt oft genug selbst neu bepreisen kann.

Inflationsaktie: Procter & Gamble – WKN: 852062, ISIN: US7427181091

Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/US7427181091/EI/the-procter-gamble-co/data

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Procter & Gamble eignet sich ebenso wie Johnson & Johnson sowie weitere US-Großkonzerne gegen die Inflation. Klicken Sie einfach hier.

Redaktionsschluss: 14.09.11.00 Uhr

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