©

Zinserhöhung im Juli – das sollten Sie wissen!

Endlich hat die Europäische Zentralbank (EZB) deutlich signalisiert, dass sie im Juli die Zinsen anheben wird. Dies sollten Sie in Ihren Überlegungen für die kommenden Monate berücksichtigen. Ich halte die Nachricht für gut und bin davon überzeugt, dass Sie an den Aktienbörsen davon profitieren werden.

EZB möchte den Euro teurer machen

Die Chefin der EZB, Christine Lagarde, hat in einem hauseigenen Artikel auf der EZB-Webseite angedeutet, dass „sehr früh“ im dritten Quartal dieses Jahres ein Ende der Netto-Wertpapierkäufe durch die EZB zu erwarten sei. Das wiederum könnte eine erste Zinsanhebung im Juli möglich machen. Die Leitzinsen könnten, so hieß es, „Ende des dritten Quartals den negativen Bereich verlassen“.

Grund für diesen Schritt sei die hohe Inflation. Im Euroraum beträgt die offizielle Teuerungsrate immerhin 7,4 %. Sie verwies darauf, dass die Zinsanpassungen noch nicht genau prognostiziert werden können, da diese vom Ausmaß der Inflationsentwicklung abhingen. Zielgröße der Inflation ist für die EZB ein Wert von 2,0 % p.a.

Für Sie ist folgende Interpretation wichtig: Wenn die EZB die Nettokäufe von Wertpapieren (also Anleihen) beendet, dann wird die Geldmengen-Erhöhung im Euro-Raum endlich ein Ende finden. Bis dato ist die Geldmenge seit Jahren schneller gestiegen als der Wert der zusätzlich produzierten Güter, Waren und Dienstleistungen. Dass die Preise dann steigen, lag über einen längeren Zeitraum fast auf der Hand. Ich persönlich erwarte nicht, dass die Inflationsrate sich schnell normalisieren wird. Dennoch ergeben sich bei Zinserhöhungen für Sie klare Konsequenzen.

Zinsen – etwa Bauzinsen – werden steigen

Bei einer Zinserhöhung werden Sie zunächst bei den Banken vor allem deshalb etwas besser behandelt, weil die Zeit der Negativzinsen für Girokonten dann bei einigen Häusern vorbei sein dürfte. Es gibt bereits erste Anzeichen dafür, dass einige Institute nicht mehr wie zuletzt mit aller Gewalt Negativzinsen durchsetzen wollen.

Die Konsequenz für Sie: Sie werden wieder etwas einfacher und günstiger Geld vorhalten können. Zudem aber wird sich vor allem der Immobilienmarkt weiter daran ausrichten. Hier sollten Sie bei Investitionen vorsichtig sein.

  • Schon jetzt steigen die Bauzinsen seit einigen Wochen recht zügig an. Diese Tendenz wird sich fortsetzen.
  • Dies wiederum reduziert über kurz oder lang die Nachfrage am Immobilienmarkt etwas. Niemand kann zur Zeit das Ausmaß der Reduktion abschätzen. Viel Geld fließt weiterhin aus dem Ausland in den deutschen Markt. Dennoch erwarte ich, dass die Immobilienpreise über Jahre bei weitem nicht mehr so stark steigen wie bislang.
  • Weniger gute Nachrichten gibt es für Sie bei Kapitallebensversicherungen, der wohl beliebtesten Sparform für die meisten privaten Haushalte. Die Renditen werden – wenn überhaupt – nur langsam steigen. Sie werden mutmaßlich weiterhin deutlich weniger verdienen, als dies bei Vertragsabschluss offeriert wurde.
  • An den Aktienmärkten erwarte ich durch die Reaktion der EZB eher eine positive Stimmung. Die Märkte wünschen Klarheit und wenig Zittern. Meine Empfehlung: Investieren Sie zu einem hohen Prozentsatz in Substanzwerte. In den kommenden Tagen werde ich Ihnen erneut Gelegenheiten vorstellen.

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Zudem wurde der Geschäftsklimaindex jetzt offenbar wieder etwas besser. Wir durchleben unsichere Zeiten – dennoch können Sie gerade jetzt mit Unternehmen noch und wieder Geld verdienen. Meine aktuelle Vorschlagsliste finden Sie hier: Klicken Sie einfach hier.

Redaktionsschluss: 23.5.11.00 Uhr

Kommentare sind nicht erlaubt.