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Zinserhöhung in den USA: Weitere Gewinne für Ihr Depot mit China-Aktien?

Gestern hat die FED, die US-Zentralbank, die Zinsen erhöht. Die Leitzinsen wurden um 0,25 Prozentpunkt angehoben, womit die Zentralbank den allgemeinen Erwartungen entsprach. Die Börsen scheinen sich zufrieden zu zeigen. Der Dow Jones legte gestern noch deutlich zu. Der Dax war vorbörslich freundlich. Die Stimmung steigt. Besonders auffällig sind allerdings aktuell chinesische Tech-Wert, die gestern teils durch die Decke gingen. Sollten Sie in Tencent, Alibaba, BYD und Co. einsteigen?

China: Es geht wieder aufwärts

Die Kurse dieser Aktien waren teils erheblich gefallen. So verlor die bei uns bekannte Tencent in den vergangenen beiden Wochen insgesamt 27 %. Ein Grund für die durchgehenden Verluste solcher Werte aus China dürfte der Krieg in der Ukraine sein. Die Börsen vermuteten, dass auch chinesische Aktien dasselbe Schicksal erleiden könnten wie die russischen Werte, wenn es zu Sanktionen kommen würde. Chinas Rolle im Krieg schien ungeklärt, da Russland um Hilfe gebeten haben soll.

Chinas Regierung nun behauptete, dass es sich nicht in den Krieg einmischen werde. Diese Erklärung hat offenbar schon gereicht, um das Misstrauen zu beseitigen und die Aktien massiv gewinnen zu lassen. Die genannte Tencent gewann gestern gleich 29 %. Nio, ein E-Mobilitätsunternehmen, konnte um annähernd 20 % zulegen.

Alibaba, eine Handelsplattform, die oft verkürzend mit Amazon verglichen wird, gewann gleich 36,5 %. Die Rallye allerdings ist zumindest im Vormittagshandel bei uns anfangs wieder gestoppt worden. Der Aufschlag scheint einmalig zu sein. Ich erkenne ohnehin keine großen Chancen für Sie, in diesem Markt schnell Geld zu verdienen.

Vorsicht vor der Börseneuphorie

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass die Aktienmärkte auch jetzt noch die beste Alternative für Sie sind, wenn Sie Geld anlegen wollen. Aktienbörsen erholen sich typischerweise nach Anfangsverlusten im Vorfeld und zu Beginn solcher Ereignisse sehr schnell wieder, weil die Unsicherheit nachlässt. Die großen Unternehmen arrangieren sich recht schnell mit den jeweils neuen Gegebenheiten.

Ausschläge wie in der Beurteilung chinesischer Unternehmen halte ich jedoch für ein Risiko. Was würde passieren, wenn China plötzlich doch Geld oder gar Waffen an Russland lieferte? Was würde passieren, wenn die USA sich auch China gegenüber anders positionieren würde und etwa Teilsanktionen verhängte? Zudem greift China aktuell wieder wegen der Corona-Pandemie durch. Erste Ausbrüche führten unmittelbar zu Lockdowns.

Relativ rasch könnten die Lieferketten ausgehend von China wieder zu einem größeren Dilemma werden. Kurz gesagt: Der gesamte chinesische Markt ist derzeit schwieriger einzuschätzen als ohnehin schon. In unsicheren Zeiten empfehle ich stattdessen, weiterhin auf Unternehmen zu setzen, die ohnehin recht gut aufgestellt sind. Kürzlich hat der Maschinenbauer Hermle „überraschend gute Zahlen“ vorgestellt.

Für 2022 erwartet der Vorstand demnach „trotz Belastungen aus (dem) Ukraine-Krieg“ einen Umsatzzuwachs von mindestens 10 %, aber einen dazu unterproportionalen Ergebnisbeitrag. Die Material- und Energiekosten werden steigen. Zudem dürfte das Unternehmen Forderungen aus Russland abschreiben müssen. Dennoch ist der Vorstand ausgesprochen optimistisch, jedenfalls für schwäbische Verhältnisse. 2022 wird kräftig in die Kapazitätsausweitung investiert. Aktionäre erhalten eine unveränderte Basisdividende (0,80 Euro Stammaktie, 0,85 Euro Vorzugsaktie) und eine Bonusdividende über 8,20 Euro. Insgesamt werden also 9 bis 9,05 Euro ausgeschüttet. Aktionäre dürfen sich über eine Dividendenrendite in Höhe von fast 4 % freuen.

Hermle, WKN: 605283 – Maschinenbau kommt zurück

Quelle: aktienscreener.com

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: In einem meiner Depots finden Sie Hermle gleichfalls – seit vielen Jahren als starken Dividendenzahler. Klicken Sie einfach hier. Redaktionsschluss: 17.3. 09.45 Uhr

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