Der nächste Steuerhammer: So verlieren Sie bei staatlichen Lösungen 14.000 Euro…

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Der frühere Finanzminister Wolfgang Schäuble und sein heutiger Amtsnachfolger Olaf Scholz kämpfen sozusagen Seit‘ an Seit‘ gegen Sie. Im kommenden Jahr wird es wohl die vieldiskutierte Finanztransaktionssteuer geben. Die EU-Kommission soll sich dem Vernehmen nach ebenfalls begeistert zeigen, wie praktisch für jede Form der Besteuerung. Offiziell geht es gegen die Banken. Inoffiziell sind Sie die Zielscheibe.

0,1 % vom Aktienhandel gehen an den Fiskus

Der Staat möchte ganz konkret 0,1 % als „Steuer“ – verbrämt als „Gebühr“ – einbehalten. Wenn Sie also 1.000 Euro in Aktien anlegen, würden Sie gleich 10 Euro durch die Finanztransaktionssteuer einbüßen, allerdings verschleiert durch die Gebührenstruktur der Banken. Gehen Sie davon aus, dass Banken die Kosten im Verhältnis 1:1 weiterreichen.

Tatsächlich wird nur bei Aktien abkassiert. Die vereinte Lobby der Banken, so interpretiere ich den Vorgang, hat es geschafft, dass Derivate ausgenommen werden. Derivate sind nicht nur spekulativ, sondern besonders lukrativ für die Geldhäuser. Hier lassen sich deutlich höhere Gebühren – in der Form von „Spreads“ allein schon im Handel kassieren. Zudem werden Derivate durch die Form der Termingeschäfte schneller getauscht. Der Gebührenfaktor wird also automatisch vervielfacht.

Auf Derivate fällt keine Finanztransaktionssteuer an. Können Sie sich anders als durch massive Lobbyarbeit diesen Umstand erklären? Ich nicht. Die Steuer fällt übrigens im Durchschnitt 12mal jährlich an, wenn die Zahlen von Direktbanken stimmen. Diese Institute gehen davon aus, dass wir Aktien im Mittel 12mal jährlich handeln, also entweder kaufen oder verkaufen. 0,1 % der insgesamt bewegten Summe dabei behält künftig der Staat ein.

Erschreckende Rechnung

Angesichts zahlreicher anderer Steuern mag dies zunächst als geringe Summe erscheinen. Wenn Sie aber durch mehrfachen Handel im Jahr beispielsweise insgesamt 20.000 Euro fünfmal im Jahr hin- und her bewegten, wären dies 100 Euro aus dem bereits versteuerten Vermögen, die Sie zahlen (100.000 Euro Umsatz und davon 0,1 %). Würden Sie das Geld 10mal hin- und her bewegen, wären bereits 200 Euro oder 15 Euro monatlich fällig. Einfach so und nebenher.

Noch erschreckender jedoch sind die Zahlen der „Union Investment“. Deren Berechnungen nach würden Sie bei Rieser-Fondssparplänen und einer monatlichen Rate von 100 Euro die Erträge nach 40 Jahren um insgesamt 14.205 Euro reduzieren. Die Fondsmanager durchschnittlicher Fonds handeln ja auch – und so wird permanent eine Finanztransaktionssteuer zusätzlich fällig.

Dieses kleine Rechenbeispiel zeigt, wie aus kleinen Gebühren oder Steuern plötzlich große Beträge werden können. Meine Empfehlung: Setzen Sie auf Substanzwerte, die nicht allzu oft gehandelt werden. Auf Dividendenkönige, die Sie im Zweifel Jahre und Jahrzehnte behalten können. Lassen Sie den Finanzminister im Regen sehen. Meine Vorschläge nenne ich Ihnen hier. Kostenfrei.

Mit den besten Grüßen
Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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