Fondskurse auf Privatkonten gefälscht? Betrügen die Banken?

© Nerlich Images / Fotolia.com

Kürzlich schrieb mich eine Leserin an, deren Kurse für die Fonds ihres Depots plötzlich ganz anders aussahen als zuvor. Aufgeregt fragte sie, ob die Bank sie jetzt wohl betrüge. Gemach, konnte ich ihr sagen, so weit sind wir noch nicht, auch wenn ich wegen der immer höheren Gebühren auch sauer auf die Banken bin. Dies jedoch war ein Fall, den Dr. Schäuble zu verantworten hat….

Neue Steuerregelung für Fonds

Hintergrund dieser Kursverfälschung ist die neue Fondsbesteuerung nach Dr. Schäuble. Danach hatte diese Kundin Altfonds, die neu bewertet wurden. Fiktiv wurden die Fonds zum 31. Dezember 2017 verkauft und daraufhin wieder eingebucht. Nun sind auch diese Fonds, die noch vor dem 1. Januar 2009 gekauft worden waren und deren Gewinne eigentlich steuerfrei sein sollen, steuerlich zu berücksichtigen. Erst am dem 1. Januar 2018, aber immerhin.

So bucht die Bank nun die neuen „Kaufkurse“ ein. Die alten Kurse sind noch gespeichert, so nehme ich jedenfalls an, denn das müssen sie. Es wird interessant sein zu sehen, wie die Kunden insgesamt reagieren, wenn die neuen Steuerregeln nach und nach bekannt werden.

Danach werden jetzt auch auf Fondsebene bereits Steuern fällig, die danach bei Ihnen angerechnet werden. Klingt kompliziert und ist meiner Meinung nach auch kompliziert. Der Staat möchte nun nicht mehr jahrelang warten, bis er Steuern für Fonds kassiert, sondern am liebsten sofort zuschlagen.

Jetzt wird auf Fondsebene kassiert

Also kassiert der Staat auf bestimmte Erträge, noch bevor sie ausgeschüttet werden, schon einmal 15 %. Diese allerdings könnten Ihren Ertrag schmälern. Deshalb erhalten Sie auf Ihre Erträge Teilfreistellungen. Ich verweise hier auf meine Service-Beiträge im „Deutschen Wirtschaftsbrief“, die Sie kostenfrei im Rahmen eines Tests meines Dienstes herunterladen können. Da ist alles genau erläutert. Kostenfrei – hier klicken.

Wichtig ist auf jeden Fall, dass bei thesaurierenden Fonds, die Dividenden behalten, eine Vorabpauschale kassiert wird. Diese Regelung beginnt 2019 und sorgt dafür, dass die fälligen Steuerbeträge bei Ihnen auf dem Depotkonto abgebucht werden. Das dürfte bei vielen Investoren, die hohe Dividenden erwarten, für eine Überraschung sorgen.

Das heißt, dass Sie auf dem Konto ab 2019 genügend Geld bereitstellen sollten, um diese Vorabbesteuerung aufzufangen. Sollte die Bank die Vorabsteuern nicht abbuchen können, wird sie dies dem Fiskus melden. Sie müssen dann in ihrer Einkommensteuererklärung wiederum die zu leistende Vorabpauschale angeben. Das macht die Sache noch komplizierter. Ehrlich gesagt: Am liebsten ist mir weiterhin die Geldanlage direkt auf Aktien. Hier müssen Sie Dividenden erst dann versteuern, wenn Sie diese kassieren und die Aktienkursgewinne erst dann, wenn Sie verkaufen. Ganz einfach. Sehen Sie selbst. Kostenfrei – hier klicken.

Mit den besten Grüßen
Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

P.S. Jamaika ist Geschichte. Die GroKo kommt. Seit gestern fast schon offiziell. Jetzt haben viele Angst um die Stärke der Finanzmärte, um die Börsen. Dennoch: Es gibt zu allen Zeiten Unternehmen, die Gewinne erwirtschaften. Die Liste mit meiner Gewinn-Garanten für 2018 finden Sie HIER

 

Kommentare sind nicht erlaubt.