Steuererhöhungen – eine Frage der Zeit

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Die Politik in Berlin diskutiert derzeit angeblich über „Steuersenkungen“ zum Sommer. Eventuell solle die Abschaffung des „Soli“ vorgezogen werden. Tatsächlich aber spricht die Regierung bereits wieder über Steuererhöhungen. Und dies gleich mehrfach.

Steuern im Namen des guten Zweckes

Das öffentlichkeitswirksamste Thema ist aktuell die „Fleischsteuer“, für die sich sowohl die Grünen wie auch „Regierungsberater“ schon stark gemacht haben. Sie dient natürlich „höheren Zwecken“ – bei den Grünen dem Klimaschutz, der Regierungsberater hingegen hat die „Nutztierhaltung“ im Blick. Die Landwirte wiederum sollten 70 % bis 80 % der Kosten bei der Umstellung der Produktion zurückerhalten. Also eine fromme Idee, hier auch zu Lasten der Landwirte.

Die Steuererhöhung, die uns alle betreffen wird, hat sich die Regierung kurz vor dem Ende des Jahres ausgedacht: Die Begrenzung der Anerkennung von Verlusten. Wer in Aktien investiert, wird hin und wieder auch Totalverluste hinnehmen müssen. Die erkennt der Fiskus ab dem kommenden Jahr allerdings nur noch bis zur Höhe von 10.000 Euro an. Gewinne mit Aktien hingegen werden auch künftig voll mit der Abgeltungsteuer, dem Soli-Zuschlag und der Kirchensteuer belegt – eine Asymmetrie, die nicht nur zum Himmel schreit, sondern schlicht und einfach eine Steuererhöhung darstellt. SPD, Union und auch die Oppositionsparteien haben allerdings vergessen, uns in der Öffentlichkeit darüber zu informieren.

Zudem aber werden auch die Verluste mit Derivaten künftig nur noch bis zu einer Gesamthöhe von 10.000 Euro – pro Geschäftsjahr – anerkannt. Gewinne hingegen sind dann weiterhin in vollem Umfang zu versteuern. 10.000 Euro Verlust (auf der einen Seite) werden Sie mit Derivaten schnell erwirtschaften.

Altersvorsorge dramatisch verschlechtert

Rechnen wir kurz: Würden Sie „traden“ und Derivate wie Optionsscheine oder Zertifikate kaufen und relativ kurz halten, gehören Verluste zum Tagesgeschäft. Einige Annahmen gehen auf, andere nicht. Unter dem Strich etwa könnten Sie durch einige Verlustgeschäfte kumuliert, also summiert, schnell mehr als 10.000 Euro versammelt haben, während Sie auf der Gewinnseite vielleicht in guten Jahren insgesamt 15.000 Euro oder 20.000 Euro Gewinn erwirtschaften.

Jeder Euro Verlust, der über 10.000 Euro hinausgeht, wird steuerlich dann nicht mehr anerkannt, während die Gewinne oberhalb dieser Gewinnschwelle voll versteuert werden. Wenn Sie Pech haben, würden Sie sogar dann Steuern zahlen, wenn am Ende der Verlust über den Gewinnen liegt. Je höher die gesamte Summe ist, desto wahrscheinlicher trifft dieses Szenario ein.

Würden Sie also beispielsweise 30.000 Euro verloren haben und 25.000 Euro gewonnen haben, müssten Sie bei 5.000 Euro Gesamtverlust auf 25.000 Euro Gewinnsteuern zahlen, während Sie nur 20.000 Euro Verlust dagegen rechnen könnten. Zahlreiche Konstruktionen aber, die zur privaten Altersvorsorge zählen, arbeiten mit Derivaten. Zertifikate sind Derivate, Fonds setzen teils Derivate ein und auch Depot-Absicherungen arbeiten mit Derivaten.

Wir werden uns gegen diese Form der Steuer in der ein oder anderen Form wehren. Nur wenn die Regierung „heimlich“ Steuern erhöht, werden wir dies auch künftig thematisieren. Hier finden Sie in diesem Fall die ersten Gegenmaßnahmen: Eine Aktienliste mit Unternehmen, die keine Totalverluste produzieren, sondern dauerhaft Gewinne: Klicken Sie einfach hier.  

Mit den besten Grüßen
Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Aktien schützen dann und deshalb, wenn die Unternehmen viel Geld verdienen und mit Ihnen in Form von Dividenden teilen. Die Aktien kann der Staat nicht einfach „enteignen“. Auch nicht in einem Crash, der wie oben gezeigt möglich ist. Ihr Vorteil, den Sie sich hier sichern können. Kostenfrei: Einfach klicken.

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