Vorsicht Falle: Wie Lebensversicherer Sie austricksen

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Haben Sie in diesen Tagen auch Post von Ihrer Lebensversicherung erhalten? Möglicherweise hat sie Ihnen angeboten, den Vertrag vorzeitig zu kündigen. Falls nicht, wird die Versicherung Sie eventuell zügig anschreiben. Denn viele der Versicherungsunternehmen wenden sich jetzt an ihre Kunden, um Geld zu sparen. Darin kann eine Falle für Sie liegen.

Zinsen sind niedrig

Sie haben in Ihrem Lebensversicherungsvertrag einen Garantiezins. Dieser Zins muss von der Versicherung gezahlt werden, unabhängig davon, ob sie die Zinsen am Markt erwirtschaften kann. Je älter Ihr Vertrag ist, desto höher ist auch der Garantiezins, nachdem dieser in den vergangenen Jahren für neue Verträge immer stärker sank.

Die Zinsen bei Banken oder für Anleihen von Staaten und Unternehmen sind indes über die zurückliegenden Jahre stärker gesunken als der Garantiezins. Deshalb haben die Versicherer mittlerweile Mühe, die garantierten Ausschüttungen auch zu leisten.

Die „Neue Leben“ sowie die „Gothaer“ haben bereits solche Kündigungsempfehlungen verschickt. Besonders geschickt soll es die „Gothaer“ gemacht haben: „Vielleicht möchten Sie sich einen größeren Wunsch erfüllen und haben daher zusätzlichen Finanzbedarf?“ heißt es scheinheilig. Die Abwicklung bei einer Kündigung sei dann unkompliziert, verspricht das Unternehmen.

Falle: Sie verlieren viel Geld

Eine Kündigung kann indes teuer werden. Je höher die Zinsen für Sie sind, desto größer ist der Verlust gegenüber anderen Geldanlagen, die derzeit weniger abwerfen. Vor allem aber gilt, dass die Stornokosten entscheidend sind.

Lediglich ältere Verträge befinden sich nach Abzug aller Gebühren, die bereits anfänglich voll abgezogen werden, bereits im Plus, wenn es um Ihre Einzahlungen geht. Dort wäre zu überlegen, ob Sie kündigen können oder gar sollten.

Allerdings verzichtet die „Neue Leben“ sogar auf Stornogebühren. Rechnerisch könnte es dann interessant für Sie werden. Allerdings hat die Versicherung einen guten Grund, um selbst möglichst kündigen zu wollen: Sie als Kunde verdienen mehr, als die Versicherung ausgeben möchte. Das sollte zu denken geben. Zudem sollten Sie bedenken, dass Verträge, die vor 2005 abgeschlossen wurden, sogar steuerfreie Renditen ermöglichen.

Beachten Sie bei allen Angeboten dieser Art den sogenannten „Rückkaufwert“ des Vertrages. Dies ist die entscheidende Kennzahl, nach der Sie beurteilen können, ob sich die Kündigung in Ihren Augen lohnt. Eine Alternative zur Kündigung ist es, den Vertrag zumindest beitragsfrei zu stellen. Oft geht dies zumindest für zwei Jahre.

Mit den besten Grüßen

Ihr

Redaktionsteam „Wirtschaft-Vertraulich“

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