Zwangsversteigerungen: Vor- und Nachteile
Wer über Zwangsversteigerungen Immobilien erwerben möchte, sollte vorher zumindest abwägen, welche Vor- und Nachteile dies mit sich bringt. Hier erfahren Sie, alles, was Sie über Zwangsversteigerungen wissen sollten.
Zwangsversteigerungen – jeder kann teilnehmen
Zwangsversteigerungen sind öffetnliche Veranstaltungen. Daher kann im Grunde jeder Interessierte teilnehmen. Allerdings muss man persönlich anwesend sein, wenn man mitbieten möchte. Und Achtung: Sie sollten sich ausweisen können! Der Personalausweis oder Reisepass sollte auf einer Zwangsversteigerung nicht fehlen.
Wenn Sie durch andere Personen vertreten werden möchten, müssen Sie diesen eine notarielle Bietervollmacht mitgeben. Das gilt sogar auch für Ehepartner. Vertreten Sie bei der Zwangsversteigerung ein Unternehmen, benötigen Sie eine Vertretungsbefugnis und einen öffentlich beglaubigten Handelsregisterauszug.
Chancen gegen Profis bei Zwangsversteigerungen
Sollten Sie als Laie bei einer Zwangsversteigerung mitmachen, brauchen Sie sich vor Profis nicht zu „fürchten“. Wie bei jeder Versteigerung gilt: Das höchste Gebot erhält den Zuschlag. In der Regel wollen Profis ein Objekt günstig ersteigern, es zu renovieren und es anschließend gewinnbringend weiter zu verkaufen. Wer daran interessiert ist, das Objekt für sich selbst und langfristig zu erwerben könnte deshalb Vorteile haben.
Immobilien aus Zwangsversteigerungen – die Vorteile
Ein klarer Vorteil beim Erwerb einer Immobilie aus Zwangsversteigerungen ist, dass keine Maklerprovision für den Kauf der Immobilie anfällt. Das ist bei gebrauchten Häusern, die regulär vermittelt werden der Fall. Die Maklerprovision beträgt dabei in der Regel 3-6% des Kaufpreises. Außerdem erhalten Sie bei Objekten aus Zwangsversteigerungen immer ein kostenloses Gutachen eines Sachverständigen.
Besondere Aufmerksamkeit ist bei den Verbindlichkeiten des Objekts und möglichen Belastungen des Grundstücks geboten! In der Regel sind Objekte aus Zwangsversteigerungen aber lastenfrei. Wenn jedoch ausnahmsweise Belastungen bestehenbleiben, wird dies vom Rechtspfleger im Versteigerungstermin ausdrücklich bekanntgegeben.
Auch gegenüber einem Neubau können Immobilien aus Zwangsversteigerungen Vorteile haben. Denn während der Bauphase müssen Sie eine Doppelbelastung meistern und zudem haben Sie häufig Kosten für Fahrten zwischen Ihrer noch aktuellen Wohnung und der Baustelle. Die Kosten für eine Immobilie aus einer Versteierung können Sie gut kalkulieren und planen. Außerdem sind die Zuschlagsgebühren niedriger als die Kosten für die notarielle Beurkundung eines freihändigen Verkaufs.
Nachteile beim Immobilienerwerb aus Zwangsversteigerungen
Aber natürlich gibt es auch ganz klare Nachteile, die Versteierungs-Objekte mit sich bringen können. Häufig kann es vorkommen, dass Zwangsversteigerungsobjekte vor der Versteigerung nicht von innen besichtigt werden können, weil die Schuldner und Mieter Besichtigungswünsche ablehnen.
Außerdem sind unter Umständen Schwierigkeiten bei der Räumung nicht ausgeschlossen. Auch wenn der Zuschlagsbeschluss zugleich Räumungstitel gegen den bisherigen Eigentümer ist, kommt es häufig zu Problemen. Gegenüber Mietern besteht unter Umständen ein Kündigungsrecht.
Achtung: Für das ersteigerte Objekt haben Sie keinerlei Gewährleistung. Ansprüche wegen beispielsweise Baumängeln oder sonstigen Mängeln wie Altlasten auf dem Grundstück können Sie schwer erheben..
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