Arbeiten im Home Office: Darauf müssen Sie achten

Was im Home Office zu beachten ist

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“Wirtschaft-vertraulich”:

Die heutige Arbeitswelt kennt viele verschiedene Arbeits-Modelle.

Es wird viel von Mobilität geredet und von Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Darauf hat schon eine Vielzahl von Arbeitgebern reagiert.

Eine der wichtigsten Varianten ist dabei das Home Office.

Ob Sie selbst nun Arbeitgeber sind oder Arbeitnehmer – In beiden Fällen sollten Sie auf klare Strukturen achten, um das Home Office zu einem Erfolg zu machen.

 

Auch ein Home Office ist ein betriebliches Büro

Wenn Sie Arbeitgeber sind, muss Ihnen vor allem eins klar sein: Ein Home Office Platz ist genauso anzusehen wie ein normaler Büroarbeitsplatz in Ihrer eigenen Betriebsstätte.

Damit ist schon die Verantwortung umrissen, die Sie in arbeitstechnischer und versicherungstechnischer Hinsicht für einen Heimarbeitsplatz tragen.

 

Auf gesetzliche Vorgaben achten

Als Arbeitgeber haben Sie also Sorge dafür zu tragen, dass der Arbeitsplatz nach den gesetzlichen Anforderungen ergonomisch ausgestaltet ist. Konkret bedeutet dies:

  • Der Arbeitsraum bzw. Arbeitsplatzfläche müssen mindestens 8 bis 10 Quadratmeter groß sein
  • Der Arbeitstisch muss eine Mindestgröße von 160 mal 80 Zentimetern haben.
  • Es muss einen Bürodrehstuhl mit neigbarer Rückenlehne und Höhenverstellbarkeit vorhanden sein
  • Es muss für eine ausreichende Beleuchtung und Sonnenschutz gesorgt sein

Ein wichtiger Punkt ist auch die Einhaltung der Arbeitssicherheit.

 

Nicht den Arbeitsschutz vernachlässigen

Im Betrieb wird dies durch eine entsprechend benannte Fachkraft überwacht, die Zutritt zu allen Räumen haben muss. Ihr obliegt die regelmäßige Überprüfung des Arbeitsschutzes.

Dies wird im häuslichen Umfeld erschwert. Denn für ein Home Office gilt als Erstes einmal die grundgesetzlich geschützte Unverletzlichkeit der Wohnung.

Der Verantwortliche für den Arbeitsschutz hat also von vornherein nicht einfach so freien Zugang.

Es müssen also zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zwingend Vereinbarungen her, um hier die Überprüfung und Durchsetzung des Arbeitsschutzes in für beide Parteien zumutbaren Umfang zu gewährleisten.

Dabei sollte der Telearbeiter selbst auch ein eigenes Interesse an der betrieblichen Durchsetzung des Arbeitsschutzes haben.

Denn letztlich gilt auch bei einem Home-Office-Platz: Für Unfälle besteht der volle gesetzliche Unfallschutz.

 

Klare Vereinbarungen verhindern Streit

Apropos Vereinbarungen: Wenn ein Home Office Platz eingerichtet wird, müssen verschiedene Themen vertraglich geklärt werden.

Dies reicht von den Kosten für den Büroraum und die Arbeitsmittel bis hin zu Telekommunikationskosten.

Auch Haftungsfragen gehören besprochen. Schließlich zeichnet sich ein Heimarbeitsplatz auch dadurch aus, dass im Zweifel Familienangehörige, also letztlich Betriebsfremde, Zugang zum Arbeitsplatz und den Arbeitsunterlagen haben.

Dabei sollten sich beide Parteien im Klaren sein: Je konkreter man hier die Vereinbarungen trifft, umso weniger Konfliktpotenzial wird es im Ernstfall geben.

 

Disziplin und Organisation als Schlüssel zum Erfolg

Wenn Sie selbst Arbeitnehmer sind und ein Home Office einrichten sollen oder wollen, sollte gerade der letztgenannte Punkt auch für Sie selbst von größtem Interesse sein.

Eines sollten Sie sich von Anfang an klar machen: Ein Heimarbeitsplatz erfordert von Ihnen selbst ein Höchstmaß an Disziplin und Arbeitsorganisation.

Das bedeutet in erster Linie, dass Sie den Arbeitsplatz akustisch und räumlich vom häuslichen Leben abgrenzen sollten.

Der Laptop auf dem Küchentisch ist eine sehr romantische Vorstellung von einem Home Office, funktioniert aber in der Praxis nicht.

 

3 Tipps für erfolgreiches Arbeiten

Benötigt wird ein eigener Raum oder eine entsprechend abgetrennte Fläche. Die genannten Anforderungen an einen ergonomischen Arbeitsplatz sollten Sie dabei in Ihrem eigenen Interesse umsetzen bzw. anfordern.

Ganz wichtig: Trennen Sie Ihre Arbeitszeit ganz bewusst vom üblichen häuslichen Tagesablauf.

Das bedeutet nicht nur die Festlegung auf bestimmte Arbeitszeiten, sondern letztlich auch eine unterstützende Abgrenzung durch entsprechende Kleidung.

 

Seien Sie realistisch

Letztlich gilt: Ein Heimarbeitsplatz kann zwar eine sehr angenehme Einrichtung sein.

Am Ende ist es aber weiterhin ein Arbeitsplatz, der entsprechenden Regelungen unterworfen ist.

Wenn sich alle Beteiligten dieser Tatsache bewusst sind und das entsprechend auch regeln, kann ein Home Office eine sehr gute Einrichtung sein, um zum einen effizient zu arbeiten und zum anderen Familie und Beruf besser in Einklang zu bringen.

Mit besten Grüßen

Carsten Müller
Chefredakteur: „Wirtschaft-vertraulich“ und „www.deutscher-wirtschaftsbrief.de“

Bildnachweis: Gevestor

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