Flexible Arbeitszeiten – eine Musterformulierung

Das Arbeitszeitgesetz sieht einige Regelungen vor, die Sie bei der Gestaltung der Arbeitszeit Ihrer Mitarbeiter unbedingt einhalten sollten, auch wenn Sie flexible Arbeitszeiten planen. Das sind zum Beispiel Höchstarbeitszeiten von 48 Stunden wöchentlich oder auch die Erhöhung der täglichen Arbeitszeit auf bis zu 10 Stunden.

Außerdem sieht das Arbeitszeitgesetz feste Regelungen über Ruhepausen, Ruhezeiten und den Sonderfall bei Nacht- und Schichtarbeit vor. Hierüber sollten Sie sich genau informieren.

Musterformulierung für flexible Arbeitszeiten

Im Arbeitszeitgesetz sind lediglich Höchstgrenzen für die Dauer der Beschäftigung enthalten. Alles andere ist Verhandlungssache. Insbesondere die tatsächliche Festlegung der regelmäßigen Dauer der (Wochen-)Arbeitszeit sowie alle Fragen rund um die Lage der täglichen Arbeitszeit können Sie mit Ihrem Arbeitnehmer vereinbaren. Allerdings müssen Sie Betriebsvereinbarungen und Tarifverträge dabei beachten. Folgende Musterformulierung könnte hilfreich für Sie sein:

Musterbeispiel:

§…. Arbeitszeit

1. Die regelmäßige Arbeitszeit beträgt … Stunden wöchentlich.

2. Beginn und Ende der täglichen Arbeitszeit und der Pausen richten sich nach den betrieblichen Regelungen unter Berücksichtigung des Betriebes.

3. Der Arbeitnehmer ist verpflichtet, Nacht-, Wechselschicht, Sonntagsarbeit, Mehr- und Überarbeit zu leisten, soweit dies gesetzlich zulässig ist.

Flexible Arbeitszeiten sind Trumpf: Gleitzeit & Abrufarbeit

In den letzten Jahren haben sich immer mehr Arbeitszeitmodelle etabliert, die eine flexible Handhabung zulassen.

Arbeit auf Abruf

Bei diesem Modell ist der Name Programm: Die Arbeitsleistung erfolgt nur nach Anforderung. Unterschiedlich anfallendes Arbeitsvolumen wird so perfekt aufgefangen. Allerdings gibt es bei dem Modell der Abrufarbeit die Pflicht eine Mindestarbeitszeit festzulegen, die Sie dem Arbeitnehmer in jedem Fall vergüten müssen. Für dieses Arbeitszeitm0dell müssen Sie in der obigen Musterformulierung den Punkt 1 wie folgt austauschen:

1. Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt mindestens 32 Stunden Der Mitarbeiter verpflichtet sich, auf Abruf zusätzliche acht Stunden (max. 25 % der vereinbarten Wochenarbeitszeit) zu leisten. 

Gleitzeit als Modell flexibler Arbeitszeit 

Flexible Arbeitszeiten sind wichtig für den richtigen Einsatz Ihrer Mitarbeiter.

Flexible Arbeitszeiten sind wichtig für den richtigen Einsatz Ihrer Mitarbeiter.

Bei diesem Modell wird Mitarbeitern ein Zeitrahmen vorgegeben, innerhalb dessen Sie selbst bestimmen können, zu welchen Zeiten sie arbeiten. Drei Kriterien sind dabei wichtig:

  • Die Kernarbeitszeit umfasst den Zeitraum, zu dem ein Mitarbeiter arbeiten muss.
  • Die Rahmenarbeitszeit oder Gleitzeit ist der Zeitraum über die Kernarbeitszeit hinaus. Hier kann der Mitarbeiter selbst entscheiden, wann er arbeitet.
  • Die Sollarbeitszeit umfasst die Arbeitszeit, die täglich gearbeitet werden soll.

Die täglich geleistet Arbeitszeit wird erfasst und die Differenz zur Sollarbeitszeit gebildet. Aus der Addition der täglichen Differenzen entsteht ein laufender Saldo. Je nach dem wie dieser Saldo aussieht, kann der Mitarbeiter diesen durch längere Arbeitszeiten oder „Abbummeln“ wieder ausgleichen.

Ein wichtiger Hinweis für Sie als  Arbeitgeber: Achten Sie darauf, dass Sie von vornherein Grenzen für den Saldo festlegen, die der Mitarbeiter nicht über- oder unterschreiten sollte.

Bilderquelle: © Aamon – Fotolia.com

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