Kein Mobbing durch Bevorzugung mancher Mitarbeiter
Falls Sie unter Ihren Mitarbeitern einen besonders bevorzugen, können andere deshalb kein Mobbing geltend machen.
Egal ob kleines oder großes Unternehmen, es kommt in Firmen mitunter vor, dass sich einzelne Angestellte gegenüber anderen benachteiligt fühlen. Sie und Ihre Angestellten sind auch nur Menschen. Solche „Gefühle“ sind selten zu verhindern.
Wenn Mitarbeiter sich benachteiligt fühlen, ist das noch lange kein Mobbing
Auch wenn Sie es nicht jedem recht machen, kann man Ihnen deshalb keinen Mobbing-Vorwurf machen. Das folgt aus einem aktuellen Urteil des Landesarbeitsgerichts Niedersachsen (Az. 16 Sa 396/10), was solch einen Fall behandelte.
Nach Einschätzung des Gerichts, reicht eine bloße Bevorzugung nicht aus. Der Grund für diese Annahme: Mobbing setzt eine Verletzung des Persönlichkeitsrechts voraus. Diese liegt etwa vor, wenn ein Mitarbeiter systematisch mit schikanösen Tätigkeiten beauftragt wird. Solange man Ihnen als Arbeitgeber ein derartiges Verhalten nicht vorwerfen kann, brauchen Sie auch nichts zu befürchten.
Bei Mobbing unter Kollegen müssen Sie als Vorgesetzter eingreifen
Beobachten Sie, dass ein Mitarbeiter gemobbt wird oder wendet sich dieser sogar an Sie, dann müssen Sie Ihrer Fürsorgepflicht als Arbeitgeber nachgehen. Das setzt allerdings voraus, dass er über seine Verantwortung als Führungskraft auch wahrnehmen will.
Aber es gibt natürlich auch Mobbing vom Chef. Manchmal sind sie Vorgesetzte gar nicht über ihre Wirkung auf den Mitarbeiter bewusst. Es kann also durchaus sein, dass sich ein Mitarbeiter von Ihrem Verhalten gemobbt fühlt, obwohl das gar nicht Ihre Absicht ist. Wenn ein Mitarbeiter Ihnen gegenüber solche Vorwürfe äußert, sollten Sie ihn unbedingt um ein offenes Gespräch bitten und sein Anliegen ernst nehmen.
Bewusstes Mobbing zum Personalabbau
Es soll auch Chefs geben, die bewusst mobben und so versuchen, den Mitarbeiter aus dem Unternehmen zu mobben. Dieses Vorgehen ist unprofessionell und dringend davon abzuraten. Denn wenn der Chef mobbt, riskiert am Ende eine hohe Abfindung. Ein friedvolles Auseinandergehen ist in solchen Fällen so gut wie ausgeschlossen.
Sollten Sie das Gefühl haben, dass ein Mitarbeiter niciht mehr ins Team passt oder Sie mit der Arbeit nicht zufrieden sind, ist ein aufklärendes Gespräch ratsam, das die Ursachen für diese Annahme klärt. Auch eine Ausgliederung kann ein erfolgreiches Ergebnis eines solchen Gesprächs sein. Ehrlichkeit und Transparenz zeichnen so einer Situation aus und es lässt sich für alle Beteiligten eine gute Lösung finden, wenn Dinge offen angesprochen werden. Hier gilt das Sprichwort: Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
Bilderquelle: © Gina Sanders – Fotolia.com
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