Achtung: Ihre Versicherungskosten könnten jetzt explodieren
Die Situation in Krankenkassen wird für viele von uns immer dramatischer. Sind Sie privat krankenversichert? Oder planen Sie, sich privat zu versichern? Dann könnte es in den nächsten Monaten sehr teuer für Sie werden. Leider, denn ich bin immer noch der Meinung, dass die private Krankenversicherung an sich eine sinnvolle Alternative sein könnte. Wenn es diese erschreckende Entwicklung nicht gäbe.
Weniger Mitglieder, höhere Gebühren
Schon jetzt steigen die Belastungen für privat Krankenversicherte absehbar leider noch einmal stark an. Denn die Kassen können kaum noch neue Mitglieder für sich gewinnen. Jetzt aber droht eine ganz neue Falle: Die hamburgische Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks hat nun eine wichtige Gruppe von Beitragszahlern quasi von der Kasse freigestellt.
Die Hamburger möchten jetzt den Beamten die Wahlrfreiheit darüber lassen, ob sie sich privat versichern lassen möchten. Stellen Sie sich vor, ein relevanter Anteil der Beamten würde zu den gesetzlichen Kassen wechseln. Der Nachwuchs bei den privaten Krankenversicherungen würde wegbrechen – und damit wichtige Beitrgszahler, die das Geschäft rentabel halten.
Zum 1. August des nächsten Jahres soll das entsprechende Gesetz bereits in Kraft treten. Für die privaten Krankenversicherungen könnte diese Vorgabe zum massiven Problem werden. Die Zahl derjenigen, die noch privat versichert sind, klettert ohnehin nur noch, weil Pensionäre, Beamte und die Familien staatlich quasi gefördert werden. Wenn dies nicht mehr im bisherigen Maß geschieht, dann werden die Beiträge nach und nach steigen.
Der umgekehrte Weg
Umgekehrt können Sie natürlich noch heute innerhalb der privaten Krankenversicherung Kosten sparen. Gelegentlich kann dies die günstigere Variante sein – wenn Sie die Prognose wegen der Beamtenwechsel nicht für gefährlich halten und die Kassen zahlungsfähig bleiben.
Der Deutsche Wirtschaftsbrief hat in den vergangenen Jahren stets darauf aufmerksam gemacht, wie es geht. Noch einmal in Kürze, die längeren Fassungen werden Sie im Deutschen Wirtschaftsbrief lesen – klicken Sie hier einfach kostenfrei für Ihr Startgeschenk.
Sie können beizeiten eine günstigere Tarifklasse wechseln. Dies jedoch wollten die privaten Krankenkassen zuletzt des öfteren unterbinden. Sie lassen sich unseren Nachforschungen nach Zeit für die Bearbeitung der Anträge. Einer der Tricks dann ist der Wunsch der Kassen, die Gesunheit „neu“ überprüfen zu lassen. Sie dürfen allerdings darauf bestehen, dass Sie in eine andere Tarifklasse wechseln und dabei den bisherigen Gesundheitszustand als Basis zugrundelegen. Dies ist wichtig, um die bisher erworbenen Rechte nicht zu verlieren.
In diesem Zusammenhang verweisen Sie auf den Paragrafen 204 des Versicherungsvertragsgesetzes VVG. Die Rechte, die Sie aufgebaut haben, werden dann angerechnet. Bei einem Wechsel in eine Tarifklasse mit mehr Leistungen hingegen kanndie Kasse zumindest einen „angemessenen Risikozuschlag“ verlangen, ohne allerdings die Gesundheit neu prüfen zu lassen. Im Fall von Erhöhungen der Tarife jedoch empfiehlt der Deutsche Wirtschaftsbrief, eine niedrigere Tarifklasse ohne Überprüfung des Gesundheitsstatus zu verlangen.
Mit den besten Grüßen Ihr
Janne Jörg Kipp
Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“
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