Aktienmarkt 2013: Welche Region gewinnt am meisten?

Die weiteren Favoriten 2013

Aus dem aktuellen kostenlosen Newsletter

“Wirtschaft-vertraulich”:

Die letzten Tage haben Ihnen als Investoren einige interessante Einblicke liefern können.

Das Ganze müssen Sie dabei unter die Fragestellung einordnen, wo die Kapitalmärkte am Ende des Jahres stehen könnten.

 

Die Gewinnerliste 2013

Geht es nach den aktuellen Fakten, sieht meine regionale Gewinnerliste so aus:

  1. USA
  2. Asien
  3. Europa

 

US-Notenbank treibt die Märkte an

Amerika bleibt für den Rest des Jahres der Top-Favorit. Denn die amerikanische Notenbank Fed wird an ihrer ultra-lockeren Geldpolitik festhalten.

Werden die letzten Wochen und Monate zusammengefasst, wird deutlich: Die Diskussionen um eine Rückführung der Anleihenkäufe als Vorstufe für eine Zinswende waren und sind wichtig.

Denn so werden allzu exzessive Kursgewinne an den Börsen aufgrund überschüssiger Liquidität gezügelt.

 

Welche Ziele verfolgt die Fed?

Aber die Notenbank hat offensichtlich noch lange kein Interesse daran, den Geldhahn tatsächlich zu schließen.

Die Ankündigung eines Fahrplans für den Ausstieg aus der ultra-lockeren Geldpolitik erwies sich als Finte, um etwas die Bewertungen zurechtzurücken.

Gleichzeitig gewann die US-Notenbank damit die Deutungshoheit über die eigene Geldpolitik zurück.

 

Europa bleibt im Bann der Krise

Von solch einer „Beinfreiheit“ kann die Europäische Zentralbank EZB nur träumen. Ihre Handlungsalternativen sind allzu beschränkt.

Das Statement, die Zinsen unten zu halten, war sicher wichtig. Doch angesichts der angespannten Lage in Europa würde wohl kaum einer von uns davon ausgehen, dass hier eine baldige Zinserhöhung droht.

Zumal die Euro-Krise zuletzt wieder gezeigt hat, dass sie nicht unter Kontrolle ist.

Abgesehen von den politischen Verwerfungen in einigen Ländern bleiben die Rezessionen in den Peripheriestaaten brandgefährlich.

Zwar werden damit auf Lohn- und Preisseite ungerechtfertigte Steigerungen der letzten Jahre korrigiert. Doch birgt so etwas sozialen und fiskalischen Sprengstoff.

 

Konzeptlosigkeit dominiert

Und wenn Sie sich die aktuelle Rettungspolitik anschauen, wird klar: Einzige Antwort der Politiker ist es, weiterhin gutes Geld schlechtem hinterherzuwerfen.

Diese Konzeptionslosigkeit wird sich auf Dauer rächen. Als Seismograph wirkt dabei der Aktienmarkt.

Denn nachhaltige Wertsteigerungen sind unter solchen Voraussetzungen kaum drin.

Einzig einige ausgewählte Märkte wie eben Deutschland könnten es schaffen, dem europäischen Trend zu entfliehen und damit die Gesamtbilanz aufzubessern.

 

China – Krisenherd oder Hoffnungsträger?

Dass Asien an zweiter Stelle der Rangliste steht, ist vor allem China zu verdanken. Das verwundert Sie vielleicht.

Schließlich bestimmen derzeit doch eher Wachstumssorgen und Ängste vor einer chinesischen Finanzkrise die Schlagzeilen.

Was viele Kommentatoren dabei vergessen: China ist und bleibt eine Planwirtschaft. Trotz aller kapitalistischen Züge geschieht im Reich der Mitte nichts, was nicht durch Partei und Regierung genehmigt wurde.

 

Probleme sind beherrschbar

Wenn also die chinesische Notenbank versucht, die vorhandene Überschussliquidität abzubauen, ist dies von ganz oben sanktioniert.

Dass es angesichts der vorhergehenden exzessiven Kreditvergabe auch zu Anpassungsproblemen und Schieflagen kommen kann, ist nachvollziehbar. Aber es wird nicht das gesamte System gefährden.

Gleiches gilt auch für das Wirtschaftswachstum. Tatsache ist, dass China mit einem prognostizierten Wachstum von 6,5% bis 7% in diesem Jahr unter seinen ursprünglichen Plänen bleibt.

Außerdem ist das Land damit schon weit abgekommen von früheren Wachstumsraten von über 9% jährlich. Aber:

 

Normalität eines Aufschwungs

Auch das ist Teil der Entwicklung. China ist in den letzten 20 Jahren vom Entwicklungsland zum Schwellenland geworden. Nun ist das Reich der Mitte auf dem Sprung zum Industrieland.

Doch je höher die ökonomische Basis, umso geringer die Zuwachsraten. Das ist einfachste Mathematik, die von manchen Analysten und Ökonomen gern vergessen wird.

Natürlich sorgen solche Anpassungen für Unsicherheit bei den Investoren. Doch wird sich wie häufiger in den letzten Jahren zeigen, dass dies alles letztlich gesteuert ist. Und dann wird es die nächste Aktienrallye geben.

Mit besten Grüßen

Carsten Müller
Chefredakteur: „Wirtschaft-vertraulich“ und „www.deutscher-wirtschaftsbrief.de“

Bildnachweis: Gevestor

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