Aufpassen bei Produktbewertungen und Empfehlungen im Internet

© lassedesignen / Fotolia.com

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“Wirtschaft-vertraulich”:

Liebe Leser,

es ist längst Realität: Das Internet bestimmt unser aller Leben in immer mehr Bereichen. Und es ist ja auch so unwahrscheinlich bequem, gerade, wenn es um das Einholen von Informationen geht. Davon profitiert in erster Linie die Dienstleistungsbranche, egal ob Banken, Online-Händler, soziale Netzwerke oder Medien.

Doch hat sich auch längst gezeigt: Dem „großen Moloch“ Internet ist nicht immer über den Weg zu trauen. Denn die Möglichkeit, in vielen Belangen anonymisiert unterwegs zu sein, lockt auch viele Betrüger und Zeitgenossen, die es mit der Wahrheit nicht so ganz genau nehmen, an.

Was besonders dann ärgerlich wird, wenn Sie sich auf die eingeholten Informationen bei Ihren eigenen Entscheidungen verlassen wollen. Das gilt insbesondere dann, wenn Sie beispielsweise Produkte oder Dienstleistungen einkaufen und sich auf verfügbare Bewertungen und Erfahrungen im Internet stützen wollen.

 

Bewertungen und Empfehlungen als Verkaufsinstrument

Die Werbebranche hat dafür einen besonderen Fachbegriff: Reputationsmarketing. Was nichts anderes bedeutet, dass man mit positiven Bewertungen im Internet Aufmerksamkeit erreicht und neue Kunden anlockt. Im besten Fall sind die zugrundeliegenden Bewertungen und Erfahrungsberichte auch echt und spiegeln die tatsächliche Qualität von Produkten und Dienstleistungen wider.

Dass man als Unternehmer dann Agenturen einschaltet, die für die nötige Aufmerksamkeit sorgen, ist mehr als verständlich. Problematisch wird es erst, wenn hier mit geschönten bis schlicht gefälschten Bewertungen auf Dummenfang gegangen wird.

 

Im Internet wird viel gelogen

Dann sind Sie als Konsument gefragt, die echten von den falschen Bewertungen zu unterscheiden. Wobei man leider sagen muss: Gehen Sie davon aus, dass einem signifikant hohen Anteil von Produktbewertungen im Internet nicht zu trauen ist. Denn oft werden hier nur durch professionelle Agenturen oder „Freunde des Hauses“ Werbeaussagen transportiert.

Die Fälscherquote der Bewertungen bei Amazon, eBay oder anderen Dienstleistern beträgt nach entsprechenden Untersuchungen bis zu 30 %. Sie sollten vor allem vorsichtig sein, wenn Anbieter von Hotels oder Reisen Bewertungen veröffentlichen.

 

Wie Sie gefälschte Bewertungen erkennen können

Ein Indiz für echte Meinungen sind authentifizierte tatsächliche Käufer der besprochenen Produkte. Achten Sie etwa auf den Hinweis „verifizierter Kauf“ bei Amazon. Ein zweiter Hinweis ist die Sprache. Geschönte Aussagen, egal ob selbst verfasst oder beauftragt, kommen den Werbeslogans meist nahe.

Dies können Sie durch einen Vergleich der angeblichen Kommentare mit der Werbung einfach prüfen. Geben Sie dazu einzelne Textpassagen aus den Bewertungen einfach in die Suchmaschine Google ein. Computergesteuerte Werbung findet sich dann oft auch auf anderen Seiten wieder.

Mit besten Grüßen

Ihr Redaktionsteam „Wirtschaft-Vertraulich“, aus der Redaktion des Deutschen Wirtschaftsbriefs

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