Aussichtsreicher Auftakt der Berichtssaison

Startschuss für neue Berichtssaison ist gefallen

Startschuss für neue Berichtssaison ist gefallen

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“Wirtschaft-vertraulich”:

Als Anleger bekommen Sie in den nächsten Wochen alle Hände voll zu tun. Denn weltweit werden Unternehmen zu den Ergebnissen des 1. Geschäftsquartals berichten. Wobei solch eine Berichtssaison immer zwei Grundthemen hat. Denn es geht um zwei Fragen:

  • Wie hat das berichtende Unternehmen in den ersten drei Monaten abgeschnitten?
  • Wie wird das Unternehmen in der näheren Zukunft sein Geschäft entwickeln können?

Wobei die Antwort auf die erste Frage sicherlich einiges Gewicht hat. Denn ob eine Firma die Erwartungen des Marktes erfüllen konnte oder nicht, hat meist konkreten Einfluss auf die kurzfristige Börsentendenz.

 

Börse handelt Erwartungen

Aus meiner Sicht wiegt aber die Frage nach den weiteren Perspektiven schwerer für eine Anlageentscheidung. Es liegt in der Natur der Börse: Sie gibt sich bei ihrer Meinungsbildung zu einem Wert oder einer Branche nur meist sehr kurz mit vergangenen Daten und Tendenzen ab. Interessanter sind zukünftige Perspektiven. Denn an der Börse wird (im besseren Sinn) spekuliert und Erwartungen gehandelt.

Dies konnten Sie auch beim inoffiziellen Auftakt der jetzigen Berichtssaison sehen. Zwar ist der amerikanische Aluminiumkonzern Alcoa inzwischen nicht mehr im Dow Jones Index vertreten. Doch die Börsianer sind durchaus traditionelle Menschen. Und so gilt die Berichtsvorlage von Alcoa weiterhin als Startschuss in die Quartalsberichts-Saison.

 

Alcoa als wichtiger Seismograph

Zumal der Konzern dies nicht nur zeitlich, sondern auch inhaltlich verdient hat. Denn als Aluminiumproduzent ist Alcoa seit jeher ein guter Seismograph, wie es auch anderen Branchen geht. Denn Aluminium findet in der Industrie eine breite Verwendung.

Auch wenn Alcoa selbst seit Jahren mit Problemen, vor allem auf der Preis-Seite, zu kämpfen hat, so schauen die Anleger doch auch regelmäßig auf die Einschätzung der Nachfragesituation, um daraus die Wachstumschancen anderer Industriebranchen ableiten und entsprechend an der Börse einpreisen zu können.

Die am Dienstagabend vorlegte Bilanz stellte dabei die Anleger durchaus zufrieden. Zwar musste Alcoa einen deutlichen Ergebnisrückgang melden. Doch fiel dieser einerseits nicht so stark aus wie befürchtet. Andererseits lag der ausgewiesene Verlust vor allem an der laufenden Restrukturierung im Konzern und Einbußen durch das Schließen von Aluminiumhütten und Walzwerken.

 

Markt mit Rückenwind

Was am Ende aber dafür sorgte, dass die Alcoa-Zahlen gute Stimmung an der Börse brachten, war die Aussage über eine weiterhin gute Nachfragesituation. Das kann in den kommenden Wochen einiges bewirken. Denn nachdem viele Firmen über den strengen Winter klagten, haben die Analysten ihre Gewinnprognosen für die Unternehmen deutlich zurückgenommen. So wird derzeit nur von einem durchschnittlichen Gewinnplus von 1,2% ausgegangen.

Solche mickrigen Erwartungen dürften wohl in vielen Fällen leicht zu toppen sein. Hinzu kommt meine Erwartung, dass viele Firmen auch im Ausblick wieder optimistischer formulieren. Das würde dann die Tür öffnen, damit die jüngst ins Stottern geratene Rallye nochmals Kraft tankt und vielleicht sogar neue Rekordstände erreicht. Stellen Sie sich also auf aktive Anlagen-Wochen ein.

Mit besten Grüßen

Carsten Müller
Chefredakteur: „Wirtschaft-vertraulich“ und „www.deutscher-wirtschaftsbrief.de“

Bildnachweis: Gevestor

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