Bankenfehler, die Sie kennen sollten

© olly / Fotolia.com

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Die Börsenentwicklung in diesem Jahr ist erst einige Tage alt. Doch schon jetzt haben zahlreiche Banken ihre Prognosen über die Märkte abgegeben. Was davon zu halten ist, wissen Sie natürlich erst zum Jahresende. Hoffentlich müssen Sie sich nicht auf die Prognosen „Ihrer“ Bank verlassen, denn die Zahlen aus 2016 verheißen nichts Gutes. Der Deutsche Wirtschaftsbrief hat die Stimmungen für Sie gesammelt.

Vorsicht Fehlalarm

Sehen wir uns die einzelnen Schätzungen einmal zumindest etwas genauer an. So erhalten Sie eine fast erschütternden Einblick in das, was „Experten“ können, die gleichzeitig auch die Grundlage für die Empfehlungen des eigenen Hauses sind. Sehen wir uns also zunächst die Aktienprognosen an. Für das vergangene Jahr hatten die insgesamt 33 Institute beim Dax einen Schlusskurs in Höhe von 11.844 vorhergesagt. Tatsächlich schaffte es der Index immerhin auf 10.743 Punkte. Er trat letztlich auf der Stelle.

Im Dow Jones war die Prognose ähnlich mutig. Hier ging es um eine Differenz von mehr als 1.100 Punkten. Geschätzt sollte der Index bei 18.568 Punkten landen. Tatsächlich kam der Index bei einem Schlussstand von 17.425 aus dem Börsenjahr. Sehr mutig hatte sich unter anderen die US-Bank „Goldman Sachs“ präsentiert. Die sah einen Dow-Endstand von 21.500 voraus. Viel zu hoch, wie wir heute wissen. Möglicherweise liegt die hohe Schätzung auch daran, dass die Bank an Investmentprodukten verdient…

Den Verdacht wecken auch andere Banken, die ihre Prognosen tippen. Anders kann sich wohl niemand erklären, dass jede der Banken einen höheren Stand schätzte als den, der am Ende tatsächlich herauskam. Auch der Euro wurde stärker eingeschätzt, als er dann tatsächlich geworden ist.

Währungsdesaster bei Banken

Es ist sogar ein Währungsdesaster, wenn die Schätzungen so klar daneben liegen. Ein Bankhaus Ellwanger&Geiger lag bei 0,95 Euro pro Dollar, während die Berenberg Bank immerhin 1,15 erwartete. Die Spanne ist gigantisch. Zuletzt notierte der Euro dann bei 1,09 Dollar. Stellen Sie sich vor, die Devisenexperten in Unternehmen hätten sich darauf verlassen.

So wird beispielsweise der Ölkauf durch die Absicherung in Devisen beeinflusst. Öl wird in Dollar gehandelt, so dass Unternehmen aus der Euro-Zone neben den Ölschwankungen zumindest kaum Währungsschwankungen verkraften können. Gut, dass die Unternehmen auc noch eigene Abteilungen dafür pflegen. Ihnen zeigen die fehlerhaften Bankschätzungen vor allem eines: Sitzt Ihnen im Bankhaus ein Experte gegenüber, wird der meist auch von falschen hausinternen „Experten“ beraten. Verlassen Sie sich nicht darauf.

Mit den besten Grüßen
Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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