Börse im Urlaubsmodus: Worauf ist trotzdem zu achten?

© ChaotiC_PhotographY / Fotolia.com

© ChaotiC_PhotographY / Fotolia.com

Aus dem aktuellen kostenlosen Newsletter

“Wirtschaft-vertraulich”:

Liebe Leser,

auch, wenn die Börse in der letzten Woche am Ende eine positive Bilanz aufzuweisen hatte, so steckt den Anlegern die Vielzahl von Konjunktur- und Unternehmenszahlen doch noch etwas in den Knochen. Gerade der vergangene Donnerstag war dabei durchaus problematisch aufgrund der Fülle von Zahlen, die analysiert werden mussten. Ganz abgesehen davon, dass auch noch das US-Wirtschaftswachstum mit neuen Zahlen aufwartete.

Wir hatten Ihnen im Vorgriff auf dieses Daten-Gedränge dazu geraten, erst einmal die Füße still zu halten. Denn reflexhaftes Reagieren bringt meist keinen wirklichen nachhaltigen Gewinn. Wenn Sie sich daran gehalten haben, ist Ihnen auf der Ebene des Gesamtmarktes auch nicht viel entgangen.

 

Urlaubszeit bedeutet auch höhere Schwankungsanfälligkeit

Zumal die Situation weiterhin riskanter als sonst bleibt. Das ergibt sich allein schon aus der Tatsache, dass wir mitten in der Urlaubssaison stecken, was die Handelsvolumen drückt. In solchen Situationen können einige größere Orders schon einen Kurs unerwartet – und meist auch unberechtigt – in die eine oder andere Richtung drücken. Diesem Stress müssen Sie sich nicht aussetzen.

Dennoch: Wenn Sie sich noch nicht in den Urlaub verabschiedet haben oder schon wieder zurück sind, finden sich Chancen, die nutzbar sind. Denn zum einen geht die Berichtssaison der Unternehmen weiter, wobei vor allem jetzt die europäischen Unternehmen in den Mittelpunkt gerückt sind.

 

USA mit den zwei wichtigsten Monatsindikatoren

Andererseits gibt es naturgemäß auch keine Urlaubsruhe auf Seiten der Konjunkturdaten. Und da stehen in dieser Woche einige interessante Termine auf dem Plan, die für eine grundsätzlich positive Börsentendenz sorgen könnten. Ganz oben auf der Agenda:

Mit dem Einkaufsmanagerindex Juli und dem Arbeitsmarktbericht kommen in den USA die beiden Datensätze heraus, die neben dem Wirtschaftswachstum wohl die größte Aufmerksamkeit genießen. Wobei es hier kein großer Blick zurück ist, sondern eine sehr zeitnahe Betrachtung auf die vergangenen vier Wochen, was auf eine entsprechende Wirkung am Markt schließen lässt.

Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (Veröffentlichung am Mittwoch) soll dabei einen unveränderten Wert von 53,5 Punkten ausweisen können. Also eine weitere expansive Einstellung der Wirtschaft. Im Dienstleistungssektor (inklusive Finanzinstitute) soll es sogar eine leichte Verbesserung gegeben haben. Beim Arbeitsmarktbericht (Freitag) kommt es besonders auf die neu geschaffenen Stellen an, die nach bisherigen Prognosen auf 225.000 (Vormonat 223.000) erhöht wurden.

Beide Indikatoren werden aber nicht nur auf ihre konjunkturelle Bedeutung abgeklopft, sondern vor allem auf ihren Einfluss auf die anstehende Entscheidung der US-Notenbank. Kommen beide Datensätze wie erwartet oder besser heraus, wäre dies ein weiteres Indiz, dass eine erste Zinserhöhung der Fed schon im September möglich wäre.

 

Europa liefert weiteren Einblick in die Erholung der Euro-Peripherie

Aber auch Europa hat hinsichtlich konjunktureller Daten in dieser Woche einiges zu bieten. So wird es in Spanien und Italien ebenfalls Einkaufsmanagerindizes geben, während Deutschland mit Zahlen zu den Auftragseingängen und zur Industrieproduktion erwartet wird. Beides mit prognostizierten Verbesserungen.

Die Weichen für eine insgesamt freundliche Börsenwoche sind also gestellt. Das können Sie entsprechend auch zu Käufen nutzen, wobei wir eher die größer kapitalisierten Werte bevorzugen würden, da hier die Schwankungsbreiten wegen der geringeren Handelsumsätze moderater ausfallen dürften.

Mit besten Grüßen

Ihr Redaktionsteam „Wirtschaft-Vertraulich“, aus der Redaktion des Deutschen Wirtschaftsbriefs

Kommentare sind nicht erlaubt.