Börse: Kann noch eine Weihnachts-Rallye kommen?

War es das oder kann noch eine Weihnachts-Rallye kommen?

War es das oder kann noch eine Weihnachts-Rallye kommen?

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“Wirtschaft-vertraulich”:

Liebe Leser,

außer Spesen nichts gewesen. Das dürfte die Quintessenz der vergangenen Börsenwoche gewesen sein. Denn sah es am vorvergangenen Freitag noch so aus, als könnte der deutsche Aktienmarkt mit neuen Rekordständen in die Weihnachtsferien gehen, wurden diese Hoffnungen schnell zerstört.

Doch als Anleger sollten Sie noch nicht die Flinte ins Korn werfen. Denn die Vorzeichen für eine kräftige Markterholung und damit am Ende doch die Möglichkeit einer Weihnachts-Rallye bei DAX und Co. stehen gut. Worauf können Sie sich einstellen?

 

Was sagen Investoren zur Konjunktur?

Für den deutschen Aktienmarkt dürften vor allem zwei Termine den Schlüssel für eine mögliche Rallye liefern. Einerseits der ZEW-Indikator, der am Dienstag veröffentlicht wird. In ihm spiegeln sich die Konjunkturerwartungen von Analysten und Investoren wider.

Der Index war in diesem Jahr von Spitzenwerten bei über 60 Punkten auf unter Null eingebrochen. Zuletzt lag er aber schon wieder bei 11,5 Zählern. Für die Dezember–Zahlen wird erneut eine kräftige Verbesserung auf 20 bis 30 Punkte erwartet, was der Börse einen kräftigen Stimmungsschub geben sollte.

 

Die Wirtschaft sollte optimistischer sein

Damit dies nachhaltig sein kann, muss dies von einem – sogar etwas wichtigeren – anderen Stimmungsindikator bestätigt werden. Das wird am Donnerstag geschehen können, wenn der ifo-Geschäftsklimaindex veröffentlicht wird. Er misst die Konjunktureinschätzungen (aktuelle Lage und Erwartungen) der Wirtschaftsunternehmen. Er ist also ein Indikator direkt aus der Praxis.

Die gute Nachricht: Auch für ihn wird mit einer Verbesserung im Gesamtindex wie auch in den beiden Sub-Indizes für die aktuelle Lage und die Erwartungen in den nächsten sechs Monaten gerechnet. Im Gesamtindex soll die Verbesserung von zuvor 104,7 Punkte auf 105,5 Punkte im Dezember betragen.

Das sind die beiden Kern-Daten, auf die Sie als Anleger in dieser Woche achten müssen. Aber natürlich werden diese auch noch von anderen Terminen flankiert. So den Einkaufsmanagerindizes am Dienstag, welche die wirtschaftlichen Aktivitäten messen. Und Sie sollten trotz der eigenen Fokussierung auf Europa und Deutschland nicht Amerika aus dem Blick verlieren.

 

Kassiert die Fed eine wichtige Formulierung ein?

Denn dort hat am Mittwoch die US-Notenbank das Wort. Dass sie dabei am bisher gültigen Leitzins bei 0,25% rührt, ist nahezu ausgeschlossen. Viel mehr wird der Markt auf ein anderes Detail achten. Denn bislang hat die Fed immer davon gesprochen, die Zinsen für einen „beträchtlichen Zeitraum“ niedrig zu lassen.

Spekuliert wird im Markt nun, ob die Notenbank diese Formulierung weglässt. Das wäre ein wichtiger Hinweis darauf, dass die erste Zinserhöhung doch schon im Frühjahr nächsten Jahres kommen könnte.

Das sollten Sie bei Ihren Anlageentscheidungen im Auge behalten, weil sich daraus ein negativer Börseneinfluss ergeben könnte. Aktuell können Sie aber erst einmal auf eine Kurserholung setzen, wobei die geschilderten Erwartungen zu den Stimmungsindikatoren ein Investment in konjunktursensitive Aktien besonders interessant machen würde.

Mit besten Grüßen

Carsten Müller
Chefredakteur: „Wirtschaft-vertraulich“ und „www.deutscher-wirtschaftsbrief.de“

Bildnachweis: Gevestor

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