Börse: Klappt ein neuer Erholungsansatz?

© zmu / Fotolia.com

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“Wirtschaft-vertraulich”:

Liebe Leser,

für Investoren waren die letzten Tage kein Zuckerschlecken. Vergangene Woche hatten wir Ihnen an dieser Stelle empfohlen, mit Ihren Aktienanlagen vorerst etwas defensiver zu agieren, da gerade aus Amerika einige neue Belastungen gekommen sind, die aus sehr gemischten Konjunkturdaten stammen.

Letztlich hat sich dieser Rat auch als richtig erwiesen, was schon allein der Blick auf den DAX untermauert. Denn dieser rutschte in wenigen Tagen von deutlich über 10.000 Punkten auf nun unter 10.000 Punkte, was bei vielen Börsianern die Alarmglocken klingen lassen, ob jetzt eine erneute Korrekturphase droht.

 

Kursverluste schaffen Platz für Erholung

„Sell in May and go away.“ Dieses Börsianer-Sprichwort hatte zum Monatsauftakt schon negative Bestätigung gefunden. Dennoch muss dies kein Automatismus sein, zumal es zuletzt auch wieder einige ermutigende Konjunktursignale aus den USA, aber besonders auch aus Europa gab. Hinzu kommt eine Berichtssaison, die zwar wenig spektakulär verläuft, dafür aber mit einer hohen Quote an positiven Gewinnüberraschungen zeigt, dass die sehr pessimistischen Analystenschätzungen doch nicht so zutreffen.

Das eröffnet für die neue Börsenwoche neuen Spielraum für die Indizes. Schauen wir uns an, was auf Investoren in den nächsten Tagen zukommt. Im Fokus des Marktes dürften vor allem die Einzelhandelsumsätze in Amerika stehen. Diese werden am Freitag veröffentlicht und Analysten prognostizieren einen Zuwachs von mindestens 0,9% gegenüber einem negativen Ergebnis aus dem Vormonat von minus 0,3%.

 

Europa mit Wirtschaftsdaten im Fokus

Richtig interessant dürfte es aber erneut wieder in Europa werden. Schon der heute Vormittag präsentierte Index des Sentix Investoren Vertrauens konnte mit einem Anstieg von vormals 5,7 Punkte auf 6,2 Punkte für ein positives Umfeld sorgen. Im Laufe der Woche bekommen wir dann noch folgenden Daten:

Am Dienstag liefern die drei volkswirtschaftlichen Schwergewichte Deutschland, Frankreich und Italien die Zahlen zur Industrieproduktion im März. Hierbei werden durch die Bank Verbesserungen erwartet. Allerdings könnte sich ausgerechnet Deutschland als Spielverderber präsentieren. Denn nach einem Minus von 0,5% im Vormonat sollte sich der Abschlag nur auf -0,2 % verbessert haben.

 

Leichte Wachstumsbeschleunigung?

Weiterhin gibt es weitere BIP-Zahlen. Zum einen aus Deutschland. Dort soll das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal um 0,6 % angestiegen sein. Im Vorquartal wurden hier 0,3% gemessen. Außerdem berichten die Niederlande, Italien, Portugal und Griechenland. Dort liegen derzeit keine Konsens-Schätzungen vor, doch es könnte insgesamt zu einem moderaten Wachstum kommen sein.

Als Fazit: Die Weichen für eine leichte Markt-Erholung sind gestellt, dennoch rechnen wir nicht damit, dass die Börse kurzfristig viel Boden gutmachen kann. Insofern bleibt es bei unserer zurückhaltenden Aufstellung.

Mit besten Grüßen

Ihr Redaktionsteam „Wirtschaft-Vertraulich“, aus der Redaktion des Deutschen Wirtschaftsbriefs

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