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Bundestagswahlen: Was folgt für Ihr Geld?
Am 26. September wird in Deutschland gewählt. Die Umfragen belegen, dass wir kaum mit einer erneuten 2-er Koalition rechnen dürfen oder können, je nachdem, wie Sie es bewerten. Schon bei einigen Gelegenheiten wurde ich danach gefragt, ob Sie bei diesen Wahlen auch eine künftige Neuausrichtung für Ihr Vermögen einplanen sollten. Am Ende meine ich: Nein. Sie können sich fast zurücklehnen.
Steuerpläne für Kapitalanleger
Bekannt ist, dass etwa die Partei der Grünen eine neue Steuer auf die Erträge Ihrer Kapitalanlage durchsetzen möchten. Dies wird dann – sollte dies geschehen -eine Abrechnung nach der Höhe Ihrer Einkommensteuer-Sätze sein. Demzufolge würden Spitzenverdiener nach Meinung der Grünen deutlich mehr zahlen. Das wird nicht passieren.
- Die Abgeltungsteuer ist fast das höchste der Gefühle für die Kapitalanlage. Die Unternehmen versteuern deren Gewinne bereits auf Unternehmensebene und schütten dann etwa Dividenden aus. Die Steuer müsste bei einer Abrechnung nach der Einkommensteuer aus Sicht der Rechtsprechung berücksichtigt werden. Am Ende wird für den Staat kaum ein höherer Steuertarif möglich sein.
- Auch die Aktienkursgewinne, die wohl im Auge der Parteien sind, können kaum höher besteuert werden. Denn auch der Wert von Aktien reduziert sich, wenn die Unternehmensgewinne zu hoch besteuert sind oder überhaupt besteuert werden.
- Bildlich gesprochen würden Unternehmen, die Gewinne nicht versteuern müssen, das Geld in der Kasse liegen lassen. Der Unternehmenswert würde um diesen Wert steigen können. Müssen die Unternehmen ihre Gewinne hingegen mit dem Fiskus teilen – also das, was in der Realität auch passiert -, wird auch der Unternehmenswert an den Aktienmärkten sich reduzieren. Folglich sind die Aktienkursgewinne niedriger, als wären sie es bei einer Nicht-Besteuerung auf Unternehmensebene. So einfach lässt sich die Einkommensteuer nicht einführen.
Immobilien: Die Parteien wollen ohnehin kassieren
Anders ist es bei Immobilien. Die Parteien haben fast unisono ohnehin beschlossen, dass dieses Vermögen nun anders bewertet und behandelt wird. Die Vorschriften für die energetische Sanierung werden massiver. Zudem greifen die Parteien – wenn auch mit unterschiedlicher Gewichtung – schon heute in den Immobilienmarkt. Die Preise sind unter anderem deshalb so massiv gestiegen, weil das Geld per niedrigen Zinsen so günstig ist wie nie zuvor.
- Immobilien-Investitionen werden sich demnach ohnehin nicht mehr so stark lohnen wie in den vergangenen Jahren.
- Zwischen den Parteien gibt es Nuancen an Unterschied. Dennoch sehe ich keine Ereignisse für Immobilienbesitzer, die sich nicht jetzt schon abzeichnen. Die Grundsteuern steigen, die Grunderwerbsteuer wird in einigen Bundesländern im Laufe der kommenden Jahre weiter klettern.
- Wer in Immobilien investiert, fährt aus meiner Sicht – bis auf die Selbstnutzung – zumindest nicht schlechter mit den Aktien von Wohnungsbauunternehmen wie Vonovia (bis auf diejenigen unter Ihnen, die vom Vermieten und vom günstigen oder guten Bauen viel verstehen).
Demnach nehme ich auch die jüngsten Umfragen gelassen hin- und empfehle Ihnen unverändert, massiv in Aktien zu investieren. Die Kurse sind hoch, dennoch lockt das billige Geld weiterhin viele Investoren in die Aktienmärkte. Scheuen Sie sich nicht.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr
Janne Jörg Kipp
Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“
PS: Meine Favoriten nenne ich Ihnen gerne heute noch: Klicken Sie hier.
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