DAX & Co.: Kommt jetzt die Verschnaufpause?

Kommt im DAX nun eine Verschnaufpause?

Kommt im DAX nun eine Verschnaufpause?

Aus dem aktuellen kostenlosen Newsletter

“Wirtschaft-vertraulich”:

Liebe Leser,

als Anleger sollten Sie in der neuen Woche wohl eher anfänglich die Füße stillhalten. Was nicht bedeutet, dass wir nun die Gefahr einer Korrektur aufziehen sehen. Vielmehr ist es durchaus wahrscheinlich, dass die Börse nach der Rekordjagd der vergangenen Tage erst einmal zum Luftholen pausiert.

Zumal wieder eine ganze Reihe von Wirtschaftsindikatoren auf dem Terminplan steht. Und die müssen dann erst einmal interpretiert und eingeordnet werden. Und nicht zu vergessen: Die Europäische Zentralbank EZB bzw. der EZB-Rat trifft sich am Mittwoch, um die weitere Zinspolitik zu besprechen.

Also ein dicht gedrängter Kalender, der wohl gerade die institutionellen Investoren, die in der Regel die Richtung vorgeben, erst einmal zögern lässt. Aber wir möchten Ihnen natürlich an dieser Stelle schon eine gewisse Hilfestellung geben, welche Daten welchen Einfluss auf das Marktgeschehen haben könnten.

 

Amerika dominiert die Agenda

In Amerika sollten Sie die Woche über vor allem drei Veröffentlichungen im Blick haben. Zum einen die Einzelhandelsumsätze März. Nach einem überraschend deutlichen Rückgang im Februar wird nun wieder ein Plus von 1% gegenüber dem Vormonat erwartet. Je stärker die Zahl ausfällt, desto positiver dürften die Börsianer für das generelle Wirtschaftswachstum gestimmt sein, da private Konsumausgaben in den USA für rund 70% des Wirtschaftswachstum stehen.

Ebenso wichtig sind die Verbraucherpreise, also die Inflationsdaten. Hier wird mit einem Plus um 0,3% zum Vormonat gerechnet. Annualisiert soll die Inflationsrate bei 1,7% bleiben. Fällt die Teuerung schwächer aus, wäre das ein Argument für ein weiteres Abwarten der US-Notenbank hinsichtlich einer ersten Zinsanhebung. Fällt die Inflationsrate stärker aus, könnte die Fed früher als gedacht agieren.

Und als dritte Kennzahl ist noch die Industrieproduktion März zu nennen. Im Konsens wird hier mit einem Minus um 0,3% gerechnet, doch kommt es auf die Details an. Denn wenn das Minus nur durch eine schon erwartete Reduktion bei Versorgern hervorgerufen wurde, dürfte sich der Markt in seiner Konjunktureinschätzung eher positiv zeigen. Wenn auch andere Sektoren schwächeln, ist das zwar schlecht für die Konjunkturprognose, aber gut für die Zinsprognose, die weiter nach hinten verschoben werden könnte.

 

EZB unter verschärfter Beobachtung

Abgerundet wird die Woche mit einem Termin in der Euro-Zone. Denn der EZB-Rat bestimmt am Mittwoch den aktuellen Leitzins. Allerdings dürfte dieser bei 0,05% beibehalten werden. Im Fokus dürfte deshalb eher eine aktualisierte Einschätzung über das laufende Anleihen-Kaufprogramm und dessen Auswirkungen stehen.

Fazit: Wir rechnen nicht damit, dass sich die Mehrheit der Anleger bei solch dicht gedrängten Terminen zu sehr aus der Reserve traut. Doch gibt es ja auch noch die angelaufene Quartalsberichtssaison, wo in dieser Woche die US-Banken im Mittelpunkt stehen. Wenn diese sehr gute Zahlen bringen, dürfte der Markt deutlich mutiger agieren. Dann könnten auch Sie wieder aktiver werden. Aktuell sollten Sie sich erst einmal anschauen, wie sich die Stimmung entwickelt.

Mit besten Grüßen

Ihr Redaktionsteam „Wirtschaft-Vertraulich“, aus der Redaktion des Deutschen Wirtschaftsbriefs

Bildnachweis: Gevestor

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