Die spannende Geschichte um Donald Trump und die Deutsche Bank
Der strahlende Held des vergangenen Mittwochs, Donald Trump, gerät jetzt langsam in die Mühlen des politischen Alltags. Einige seiner Projekte muss er revidieren oder zumindest harmloser ausgestalten als gedacht. So zum Beispiel die Drohung, eine Mauer als Grenzschutz gegenüber Mexiko aufzubauen. Besonders brisant und spannend aber ist für Sie und uns aus Sicht der deutschen Politik jetzt ein Schauspiel um die Deutsche Bank.
Trump: Schuldner der Deutschen Bank
Stellen Sie sich vor: Donald Trump schuldet der Deutschen Bank viel Geld. 350 Millionen US-Dollar immerhin. Seit 1998 soll der neue US-Präsident sogar 2,4 Milliarden Dollar an Kredit beim deutschen Finanzinstitut aufgenommen haben.
Besonders spannend ist die Geschichte deshalb, weil genau diese Deutsche Bank in den USA so sehr unter Druck steht. Sie hat im Zusammenhang mit der Vermittlung von Wertpapieren während der Finanzkrise nach Meinung von Anklägern Investoren schlecht beraten und sogar betrogen. Dafür drohen in den USA hohe Strafzahlungen.
Dies wiederum ist im Interesse der Wall Street, die von US-Instituten dominiert wird. Hillary Clinton galt als Kandidatin der Wall Street, die über den Zusammenhang zwischen den Trump-Schulden und der Deutschen Bank nicht amüsiert sein dürfte. Hilft jetzt ausgerechnet Donald Trump dem deutschen Bankhaus und sorgt dafür, dass die Strafe nicht zu hoch ausfällt?
Und überhaupt: Nachdem auch andere deutsche Unternehmen wie VW in den USA erhebliche Schwierigkeiten bekamen, über die sich vor allem die Wall Street freuen durfte, könnte vielleicht doch ein anderer Wind wehen? Wird ausgerechnet Donald Trump, der die heimische Wirtschaft schützen wollte, zum Beschützer, da er auch der Deutschen Bank helfen muss?
Die Trump-Euphorie kann zum Bumerang werden
Letztlich ist dies unwahrscheinlich. Denn Donald Trump muss mehrere tausend bisheriger Regierungsbeamter entweder durch neues Personal ersetzen oder übernehmen. Letzteres ist wahrscheinlich, denn er hat nur wenige Wochen Zeit. Die alte Bürokratie aber wird die politische Richtung massiv dominieren.
Deshalb ist die Geschichte um Donald Trump und seine Schulden beziehungsweise die diversen Verflechtungen so interessant. Aktuell profitieren viele Unternehmen – wie etwa die Deutsche Bank – davon, dass sie Trump-Gewinner sind. Mittelfristig dürfte sich das Blatt wieder wenden. Und das wird Sie besonders als Bankkunde treffen.
Wenn die Bankenkrise um die Deutsche Bank wieder ausbricht, weil die US-Zahlungen höher ausfallen als jetzt erwartet, dann wirft dies wieder ein Schlaglicht auf die marode Bankenwelt. Einige Häuser in der Euro-Zone werden ins Trudeln geraten. Die Chancen stehen gut, dass dafür mittelfristig auch Bankkunden mit ihren Einlagen haften müssen. Mehr als 100.000 Euro sollten Sie keinesfalls einem einzelnen Institut überlassen.
Auch wenn die Stimmung um Banken und vor allem die Deutsche Bank durch die Trump-Wahl besonders gut ist, ist sie gleichzeitig trügerisch. Lassen Sie sich als Bankkunde nicht von der überraschenden Entwicklung blenden. Deshalb empfiehlt auch der „Dr. Liemen Depot-Brief“ trotz der Trump-Wahl diese Aktie keinesfalls.
Mit den besten Grüßen
Ihr
Redaktionsteam „Wirtschaft-Vertraulich“
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