Doch keine baldige Zinswende?

Fed rudert zurück

Aus dem aktuellen kostenlosen Newsletter

“Wirtschaft-vertraulich”:

Wenn Sie an der Börse Geld anlegen, können Sie sich freuen.

Denn am Mittwoch Abend hat der Chef der amerikanischen Notenbank (Fed) ordentlich die Trommel für eine weitere ultra-lockere Geldpolitik gerührt.

Das klang komplett anders als die jüngsten Verlautbarungen.

 

Pläne zur Straffung der Geldpolitik sorgten für Turbulenzen

Die Turbulenzen der letzten Wochen dürften vielen von Ihnen noch gegenwärtig sein. Auslöser waren neue Einschätzungen auch von Fed-Chef Ben Bernanke selbst.

Dieser hatte eine Reduzierung der monatlichen Anleihenkäufe in Aussicht gestellt. Damit könne die Fed sogar noch in diesem Jahr beginnen.

Begründet wurde diese Einschätzung mit verbesserten Konjunkturdaten und einem sich erholenden Arbeitsmarkt.

Deshalb wurde die Möglichkeit einer Straffung der Geldpolitik schon seit Monaten sowohl bei Investoren als auch in der Fed selbst diskutiert.

 

Defensives Anlageverhalten hat sich bewährt

Als Ben Bernanke eine Art Fahrplan für den Ausstieg aus der ultra-lockeren Geldpolitik vorlegte, reagierte die Börse mit starken Abschlägen.

Ich hatte Ihnen dazu geraten, erst einmal Ihre Anlagestrategie defensiv auszurichten.

Dies können Sie hier nochmals nachlesen.

Das hast sich als richtig erwiesen. Zumal Sie nun die Chance haben, eine Wende zum Positiven hin aktiv nutzen zu können.

 

Nun die Umkehr: Fed will an lockererer Geldpolitik festhalten

Denn die Fed rudert offensichtlich bei ihren Plänen zurück.

So hatte Ben Bernanke am Mittwoch erklärt: Die US-Wirtschaft brauche auf absehbare Zeit eine sehr expansive Geldpolitik.

Und auch aus den mittlerweile veröffentlichten Sitzungsprotokollen der Junisitzung geht klar hervor: Die Währungshüter sind sich längst nicht so einig über die Richtung der Geldpolitik wie bislang gedacht.

Vor allem die Einschätzung des Arbeitsmarktes scheint noch sehr negativ zu sein.

Damit dürfte feststehen: Von einer schnellen Reduzierung der Anleihenkäufe kann keine Rede sein. Die US-Notenbank wird weiterhin jeden Monat Papiere im Wert von rund 85 Mrd. US-$ aufkaufen.

 

Markt bekommt weiterhin Liquidität geliefert

Damit versorgt die Fed den Markt mit zusätzlicher Liquidität. Und die wirkt als Treibstoff für weitere Kursgewinne. Denn das Geld muss ja angelegt werden.

Allerdings bedeutet das auch: Wenn Sie Sparer sind, werden Sie weiterhin mit Mini-Zinsen leben müssen.

Zumal auch die europäische Zentralbank EZB vorhat, auf dem tiefen Zinsniveau zu bleiben.

 

Sparer sind die Verlierer

In der Praxis heißt das: Bei reinen Sparprodukten werden Sie nach wie vor nicht einmal einen Inflationsausgleich erwirtschaften können.

Wenn Sie in Anleihen investiert sind, haben Sie dagegen nun immerhin die Möglichkeit, Verluste der letzten Wochen aufzuholen. Denn die Renditeanstiege werden wohl wieder eingefangen, was im Gegenzug Kursgewinne bei den Anleihen bedeuten würde.

Die größten Gewinnchancen bietet aber der Aktienmarkt, wenngleich mit einem auch höheren Risiko.

Mit besten Grüßen

Carsten Müller
Chefredakteur: „Wirtschaft-vertraulich“ und „www.deutscher-wirtschaftsbrief.de“

Bildnachweis: Gevestor

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