Euro-Zone: Neue Konjunktursorgen?

Lahmt die Konjunktur in der Euro-Zone?

Lahmt die Konjunktur in der Euro-Zone?

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“Wirtschaft-vertraulich”:

Liebe Leser,

der Terminkalender hält in dieser Woche eine Vielzahl von Daten bereit, die Sie genau verfolgen sollten, um an der Börse weiterhin Erfolg zu haben. Vor allem Europa steht dabei im Fokus. Was auch damit zusammenhängt, dass jüngste Indikatoren, sowohl makroökonomische als auch Stimmungsindikatoren, eher eingetrübt waren. Vielleicht haben auch Sie sich schon deshalb die Frage gestellt, ob dies nun der Beginn der befürchteten Sommerflaute sein könnte.

Eine Antwort darauf steht noch aus. Aber es dürfte Ihnen sicher auch schon bekannt sein, dass die Monate August und September dazu neigen, besonders oft unerwartete – und oftmals auch unerfreuliche – Wendungen im Börsengeschehen zu produzieren. Das hängt auch damit zusammen, dass viele Marktteilnehmer in diesen Wochen im Urlaub sind und dadurch die Handelsvolumen an der Börse absacken. Entsprechend könnten Ereignisse, ob positiv oder negativ, auch überzogenen Kursbewegungen initiieren.

 

Frische Konjunkturdaten für die Euro-Zone

Die beiden entscheidenden Tage in dieser Woche, auf die Sie achten sollten, sind der Donnerstag und der Freitag. Dabei stehen am Donnerstag die Einkaufsmanagerindizes für Deutschland, Frankreich und die Euro-Zone auf dem Plan.

Die Einkaufsmanagerindizes – diesmal für den Berichtsmonat Juli – sind deshalb so wichtig, weil sie durch ihren Indexstand signalisieren, ob die Wirtschaft eher expandiert, also ihre Produktionsleistungen ausweitet, oder eher Rückgänge in den Aktivitäten zu verzeichnen sind. Dabei bildet die Marke von 50 Punkten die Scheidemarke zwischen Expansion und Kontraktion.

Geht es nach den aktuellen Prognosen, könnten die Julidaten im Bereich des verarbeitenden Gewerbes relativ stabil zum Vormonat geblieben sein. Im Dienstleistungssektor, der auch das Finanzwesen umfasst, könnte es dagegen leichte Abschwächungen der Indexstände gegeben haben.

Eine diffizile Situation, denn das könnte von einigen Marktteilnehmern als faktische Top-Bildung der aktuellen Konjunkturentwicklung bewertet werden. Wenn daraus geschlussfolgert wird, dass sich das Wachstumsmomentum vorerst abschwächt, könnte das Kursverluste nach sich ziehen.

 

Eingetrübte Stimmung?

Eine ähnliche Interpretationslage dürfte es auch am Freitag geben. Denn dann wird der Ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland veröffentlicht. Der Ifo-Index fasst die Konjunktur-Einschätzungen der Unternehmen zusammen und ist das Pendant zum ZEW-Index, der die Konjunktur-Erwartungen von Analysten und Investoren misst.

In der vorliegenden Prognose könnte es beim Ifo-Index gesamt sowie den Teil-Indizes „Erwartungen“ und „aktuelle Lage“ Rückgänge geben. Das wäre der dritte monatliche Rückgang in Folge. Ein starkes Argument, dass die Konjunkturbelebung erst einmal mindestens Pause macht. Was ebenfalls dazu führen könnte, dass es zu Gewinnmitnahmen an der Börse kommt. Deshalb:

Richten Sie sich darauf ein, dass die Kurse zumindest gegen Ende der Woche unter einigen Druck kommen könnten. Deshalb sollten Sie zwar nicht von vornherein Ihre Positionen reduzieren, aber auf jeden Fall Absicherungsmaßnahmen treffen. Besonders bewährt haben sich dabei immer wieder Stopp-Loss-Aufträge bei Ihrer Bank bzw. Ihrem Broker, durch die Sie automatisch verkaufen, wenn ein vorher von Ihnen bestimmter Kurs unterschritten wird.

Mit besten Grüßen

Carsten Müller
Chefredakteur: „Wirtschaft-vertraulich“ und „www.deutscher-wirtschaftsbrief.de“

Bildnachweis: Gevestor

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