EZB außer Rand und Band – Ihr Risiko

© Alterfalter / Fotolia.com

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Die Europäische Zentralbank (EZB) kommt zu einer wichtigen Sitzung zusammen und wird ihre Ergebnisse am frühen Nachmittag bekanntgeben. Es geht darum, die Zinspolitik festzulegen. Wir alle leiden ja schon seit langer Zeit unter den extrem niedrigen Zinsen. Dies setzt sich ohnehin in diesen Wochen noch fort. Sie erhalten faktisch nirgends mehr anständige Renditen für Ihr Geld. Womöglich aber kommt alles noch viel schlimmer. Darauf sollten Sie sich leider einstellen.

Staatliche Organisation kauft Aktien

Die Europäische Zentralbank ist eine überstaatliche Organisation, damit aber auch gleichzeitig faktisch eine staatliche Organisation. Sie ist die Zentralbank, der auch die Deutsche Bundesbank unterstellt ist.

Diese staatliche Organisation könnte beschließen, Aktien zu kaufen. Ob sie dies rechtlich darf, gilt als umstritten. Mario Draghi als Chef der EZB jedoch hat schon durchblicken lassen, dass genau dies geschehen kann.

Er möchte wie seine Kollegen aus der EZB die Wirtschaft ankurbeln. Warum dies ausgerechnet über den Aktienmarkt geschehen soll oder kann, bleibt ohnehin unklar. Aktienkäufe würden nur bedeuten, dass die Preise an den Märkten steigen.

Wirtschaft ist nicht geholfen

Der Wirtschaft wäre damit keinesfalls geholfen. Das Geld fließt an die Verkäufer solcher Aktien. Deshalb bleibt als einziges erkennbares Ziel, die Inflation weiter voranzutreiben. Das würde bedeuten, dass über höhere Preise am Aktienmarkt mehr Geld bei Investoren zur Verfügung zu stehen scheint, womit diese dann auch die Preise an anderen Märkten in die Höhe treiben sollen.

Das allenfalls kann das Ziel der EZB sein. Dies funktioniert jedoch nur begrenzt, wie sich seit vielen Jahren in Japan zeigt. Auch dort kauft die Zentralbank Aktien. Es geht auch in Japan darum, endlich die Preise nach oben zu treiben. Es gelingt kaum.

Dasselbe Schicksal droht uns auch in der Eurozone: Die EZB würde markt- und wahrscheinlich rechtswidrig Aktien ankaufen, ohne dass der wirtschaftliche Erfolg eintritt. Sie sollten sich auf dieses Szenario einstellen. Die EZB möchte die Geldmenge am Markt weiter dramatisch erhöhen.

Damit werden die Preise unkontrolliert an einigen Märkten steigen. Vielleicht bei Rohstoffen, vielleicht weiterhin für Immobilien. Aber nirgends zu Ihrem Vorteil. Bei Ihnen entstünde letztlich eine Geldentwertung und vor allem eines: rechtliche Unsicherheit. Der Staat, hier die EZB, greift immer stärker in die Gesellschaft ein.

Das ist faktisch ein Schritt Richtung staatlich-sozialistischer Führung, der sich nahtlos in die EU-Politik einpasst. Sie müssen also damit rechnen, dass nicht nur Geld entwertet wird, sondern auch damit, dass die Rechtsvorschriften immer rigider werden. Im Mietrecht, im Arbeitsrecht und auch im Recht gegenüber dem Staat, wenn es um öffentliche Angelegenheiten wie die Energieversorgung oder Maßnahmen in der Infrastruktur geht.

Die EZB könnte heute einen weiteren Schritt Richtung Zentralisierung gehen. Sowohl als Investor wie auch als Unternehmer oder als Vermieter sollten Sie damit rechnen, dass die Zügel angezogen werden. Dies sollte in jede Ihrer künftigen Entscheidungen einfließen.

 

Mit den besten Grüßen

Ihr

Redaktionsteam „Wirtschaft-Vertraulich“

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