Immobilienmarkt: Weitere Preissteigerungen wahrscheinlich

© PANORAMO.de / Fotolia.com

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“Wirtschaft-vertraulich”:

Wenn Sie auf dem Immobilienmarkt aktiv sind – ob als Mieter, Vermieter oder Käufer – können und müssen Sie sich darauf einstellen: Ein Ende des deutschen Immobilienbooms ist auch in diesem Jahr nicht in Sicht.

Wenn die Mehrheit der Experten Recht hat, werden auch in diesem Jahr Mieten und Preise für Immobilien weiter zulegen. Allerdings sollten sich die Preisanstiege in den beiden Segmenten gegenüber dem Vorjahr etwas verlangsamen.

Im vergangenen Jahr waren die Mieten noch um durchschnittlich 3% geklettert. Bei den Preisen für Wohnungen gab es einen durchschnittlichen Aufschlag um 3,5% und Einfamilienhäuser wurden um durchschnittlich 4,3% teurer. Die Gründe dafür dürften allseits bekannt sein:

Vor allem Ballungsräume verzeichnen einen stetigen Zustrom vor allem junger Leute und Zuwanderer, was für einen entsprechenden Nachfragedruck sorgt. Außerdem gehört „Betongold“ in Zeiten extrem niedriger Marktzinsen zu den Anlagefavoriten für langfristig orientierte Investoren.

 

Weitere Preissteigerungen wahrscheinlich

Diese Trends dürften auch in diesem Jahr vorrangig gelten. So gehen entsprechende Prognosen davon aus, dass sich die Preise auf dem Immobilienmarkt in diesem Jahr um rund 3% erhöhen könnten. Wobei Einfamilienhäuser im Durchschnitt bleiben dürften, während Neubauwohnungen einen Preisaufschlag von rund 5% zeigen dürften.

Allerdings wird nicht damit gerechnet, dass aus dem Boom eine Blase wird. Alleinfalls regionale Immobilienmärkte in Ballungszentren, insbesondere in Westdeutschland, könnten mittlerweile in eine Überhitzung laufen. In diesen Teilmärkten gab es in den letzten 4 Jahren Preissteigerungen um mehr als 25%, was schon in den kritischen Bereich hineinreicht.

 

Preisentwicklung ist keine Einbahnstraße

Ob Sie nun nur in eine Immobilie als Geldanlage investieren wollen, diese als Eigentümer vermieten oder selbst nutzen wollen: Sie müssen sich in all diesen Fällen im Klaren sein, dass auch die Preisentwicklung auf dem Immobilienmarkt keine Einbahnstraße ist.

Schaut man auf die vergangenen Jahrzehnte, gab es immer wieder Zeiten hoher Preise, aber eben auch deutlicherer Preisrückgänge. So wurden beispielsweise in den 90er Jahren Preisniveaus erzielt, die noch höher lagen als heute. Doch dann folgte ein langer Absturz, der erst 2009 wieder gedreht werden konnte.

 

Nicht zu knapp kalkulieren

Das müssen Sie sowohl bei Ihren Renditekalkulationen einrechnen als auch bei den Fragen der Finanzierung. Aktuell bekommen Sie sehr billige Hypothekenfinanzierungen von den Banken.

Doch wenn Sie in 10 Jahren umschulden müssen, sollten Sie schon jetzt damit kalkulieren, nicht mehr durchschnittlich 3% Zinsen zahlen zu können, sondern eher 5 bis 6% zu müssen. Zu knappe Kalkulationen jetzt können Sie später in Bedrängnis – bis hin zur Nichtfinanzierbarkeit bzw. als letzte Konsequenz Zwangsvollstreckung – bringen.

Mit besten Grüßen

Carsten Müller
Chefredakteur: „Wirtschaft-vertraulich“ und „www.deutscher-wirtschaftsbrief.de“

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