Jetzt ist es Zeit, das ablaufende Jahr abzuhaken und nach vorn zu schauen
Eine Entspannung der europäischen Schuldenkrise ist so bald nicht in Sicht. Solange die Märkte „politisch“ sind, bleibt die Schwankungsanfälligkeit hoch. In Russland, Frankreich und den Vereinigten Staaten stehen 2012 Wahlen an. In China wird eine neue Generation von Politikern die Macht übernehmen. Das Umfeld bleibt also spannend.
Bereits jetzt steht fest, dass die Renditen von Zinsanlagen auch 2012 äußerst mager ausfallen werden. Das macht nicht nur den Lebensversicherungen, sondern auch Renten- und Geldmarktfonds zu schaffen. Letztere profitieren üblicherweise, wenn die Aktienmärkte unsicher sind. Aktuell gilt das allerdings nicht. Die Fonds hatten Mittelabflüsse zu verzeichnen. Auch bei Lebensversicherungen ist keine Trendwende absehbar.
Das macht Ihnen Anlageentscheidungen nicht gerade leicht.
Schon im November hatte ich Ihnen empfohlen, freie Mittel bis auf Weiteres in Tagesgeld zu parken. Die Sicherheit von Geldmarktkonten ist relativ hoch. Außerdem bleiben Sie damit stets flexibel. Denn: Ihr Kapital ist nicht gebunden. Wenn sich neue Entwicklungen ergeben, können Sie jederzeit umschichten. Bis weit in das neue Jahr hinein dürfte der Vermögensschutz für Ihre Anlagen von zentraler Bedeutung sein.
Bei allem, was Ihrer Altersvorsorge dienen soll, ist Wagemut 2012 fehl am Platz.
Auch bei geringer Risikoneigung sollten Sie bedenken: Bombensichere Kapitalanlagen gibt es nicht. Wer auf die falschen offenen Immobilienfonds gesetzt hat, dürfte sich beträchtliche Verluste eingehandelt haben. Selbst Investitionen in Gold als Sicherheitssockel schützen nicht vor den Preisschwankungen des Marktes.
Sogar Staatsanleihen haben ihren Status des sicheren Hafens inzwischen verloren.
Wenn es um Vermögensschutz in der Krise geht, sollten Sie die Bedeutung von Aktien nicht unterschätzen. Nach Kursverlusten im auslaufenden Jahr könnten Dividendenpapiere Ihnen 2012 wieder Chancen bieten. Krisenangst und trübe Konjunkturaussichten haben zur Folge, dass derzeit die Befürchtungen überwiegen. Fallen die Erwartungen für 2013 aber wieer besser aus, werden die Aktienbörsen darauf schon vorab reagieren. Das heißt:
Bleiben neue Katastrophenmeldungen aus, dürften sich die Kurse im Jahresverlauf 2012 erholen.
Selbst wenn sich schlimme Szenarien bewahrheiten sollten, wären ausgewählte Aktien eine gute Wahl. Erstklassigen Unternehmen wird es auch in schwierigen Zeiten gelingen, Dividendenrenditen auszuschütten. Und zwar unabhängig davon, ob es zu deflationären oder eher zu inflationären Entwicklungen kommt. Während Zinsanlagen nur Verluste bescheren, können Dividenden zumindest die Kaufkraft erhalten.
Dass sich Aktien als langfristige Anlage durchaus lohnen, können Sie der Aufstellung auf Seite 4 entnehmen. Trotz der Kursverluste in diesem Jahr weist das Gesamtergebnis des Depots ein erfreuliches Plus aus. Bessert sich 2012 die Lage, dürften Aktien sogar beträchtliches Aufwärtspotenzial haben.
(Der Deutsche Wirtschaftsbrief 52/2011)
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