Kehrt das Wachstum in die Euro-Zone zurück?

Euro-Zone auf Erholungskurs?

Aus dem aktuellen kostenlosen Newsletter

“Wirtschaft-vertraulich”:

Obwohl die Börse in der Sommerpause steckt, könnte die neue Woche einen wichtigen Impuls für eine weitere positive Tendenz bringen. Sie konnten es hier im Newsletter und in anderen Medien lesen:

In den letzten Wochen haben immer mehr einzelne Konjunkturindikatoren eine Aufhellung des Gesamtbildes signalisiert. Nun könnte sich dies auch in einer Verbesserung der Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) niederschlagen.

 

BIP-Zahlen stehen im Fokus

Notieren Sie sich den Mittwoch als diesbezüglichen Termin. Dann werden sowohl für Deutschland als auch für Euro-Zone die ersten BIP-Zahlen für das zurückliegende 2. Quartal veröffentlicht. Weitere Länder, die ihre Wachstumszahlen melden: Frankreich, Österreich, Niederlande. Alle am gleichen Tag.

Für Deutschland wird ein Anstieg des BIP um 0,6% zum Vorquartal erwartet. Für die Börse dürfte dies allerdings keine so große Überraschung sein. Denn Deutschland gilt nach wie vor als Wachstumslokomotive in Europa.

Spannender werden dagegen die Zahlen zum Euro-BIP sein. Im 1. Quartal war die Euro-Zone zum wiederholten Mal geschrumpft, damals um 0,3% zum entsprechenden Vorquartal und um 1,1% auf Jahresbasis.

 

Wächst die Euro-Zone wieder?

Nun soll es in der Entwicklung von Quartal zu Quartal wieder ein Plus gegeben haben. Die Analysten rechnen dabei im Durchschnitt mit einem Anstieg um 0,2%. Um Ihnen die Bedeutung dieses Wertes vor Augen zu führen: Dies wäre das erste Wachstum seit 6 Quartalen. Wobei sich dies vor allem Deutschland und Frankreich als Erfolg anheften könnten.

Denn auch für die Franzosen wird eine Rückkehr in positives Wachstums-Terrain erwartet. Mit einem geschätzten Plus von 0,1% zum Vorquartal scheint dies zwar noch mager. Doch Frankreich hat insgesamt genügend Gewicht, um hier seinen positiven Beitrag zum Gesamtergebnis zu leisten.

 

US-Notenbank als Störfaktor

Ob die Börse aus diesen erfreulichen Perspektiven allerdings viel machen kann, ist noch unklar. Dabei sehe ich den Schwarzen Peter für eventuelle Kursrückgänge erneut bei der amerikanischen Notenbank. Diese spielte zuletzt eine zunehmend unrühmliche Rolle. Gewiss: Notenbanken müssen für den Markt ein Stück weit unberechenbar sein.

Dies ist eine wichtige Grundlage, um bei geldpolitischen Maßnahmen auch die gewünschte psychologische Wirkung zu entfachen. Doch aktuell schickt die US-Notenbank Fed die Märkte überall auf dem Globus in ein unnötiges Wechselbad der Gefühle.

Kurz gesagt: Erst wird eine Reduzierung der bisherigen Anleihenkäufe angekündigt, dann der entsprechende Zeitplan zurückgenommen.

Nun melden sich in der letzten Woche gleich 3 (!) Fed-Gouverneure zu Wort und stellten erneut eine Reduzierung der Anleihenkäufe schon ab September in Aussicht. Und Fed-Chef Ben Bernanke lässt sie gewähren und den Markt verunsichern.

 

Achten Sie auf die Details

Was dabei in der Reaktion der Märkte unter den Tisch fällt: Nur einer der drei Gouverneure – Charles Evans von der Fed Chicago – ist auch stimmberechtigt im Offenmarktausschuss. Dies ist das Gremium der Fed, wo Zinsmaßnahmen und eben auch die Anleihenkäufe entschieden werden. Und da ist Evans bislang in der Minderheit.

Machen Sie sich darauf gefasst, dass die Fed auch weiterhin versuchen wird, die Märkte in die gewünschte Richtung zu lotsen. Wo die Reise nach Auffassung der Notenbänker konkret hingehen soll, ist aber noch unklar. Gerade diese Unklarheit wird vorerst die Schwankungsanfälligkeit der Kurse hoch halten.

Deshalb sollten Sie sich in Ihrer Anlagestrategie weiterhin eher defensiv verhalten. Im „Wirtschaft vertraulich“ vom 05. August 2013 hatte ich Ihnen dazu bereits eine Alternative genannt. Bitte lesen Sie hier noch einmal nach unter „Machen Sie Ihr Depot wetterfest“.

Mit besten Grüßen

Carsten Müller
Chefredakteur: „Wirtschaft-vertraulich“ und „www.deutscher-wirtschaftsbrief.de“

Bildnachweis: Gevestor

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