Nach der EU-Wahl: Welche Folgen ergeben sich für Ihr Vermögen?
Die EU-Wahl bis zum gestrigen Abend war spannend, wird aber zumindest in Deutschland lange und heftig nachwirken, so Beobachter. Für uns ist zunächst maßgeblich, ob sich für Sie kurzfristig besondere Risiken ergeben. Ich meine nein. Im Gegenteil: In einigen Bereichen eröffnen sich noch Chancen.
Wer wird EU-Kommissionspräsident? Das spielt keine große Rolle
Die GroKo im EU-Parlament, EVP und Sozialdemokraten, haben keine gemeinsame Mehrheit mehr, so die Hochrechnungen bislang. Sie werden demnach den kommenden EU-Kommissionspräsidenten nicht einfach unter sich abmachen können, so die Meinung der Beobachter. Dies war jedoch ohnehin nicht der Fall. Der Ministerrat der Regierungschefs bestimmt, wer EU-Kommissionspräsident wird.
Der Vorschlag wird dann im EU-Parlament im Grunde nur noch abgenickt. Auf diese Art und Weise wird schon seit Wochen darüber spekuliert, dass Manfred Weber von der CSU deshalb nicht Präsident der EU-Kommission wird. Die Beobachter vermuten, dass Angela Merkel dem französischen Regierungschef Macron das Angebot machen könne, auf einen deutschen Kandidaten zu verzichten. Dies erscheint nun nur noch naheliegender.
Im Gegenzug möchte die Kanzlerin dem Vernehmen nach einen Kandidaten für den Vorsitz der EZB (Europäische Zentralbank) benennen. Dies würde der aktuelle Bundesbankpräsident Weidmann sein. Sofern es dazu kommt, wird dies für Sie sogar noch zum wirtschaftlichen Vorteil. Und ich sehe die Chance nicht als gering an. Das wiederum könnte sogar einen positiven Beitrag für uns alle leisten.
Weidmann: Die neue Zinspolitik….
Ein neuer Zentralbankpräsident wäre insofern erfreulich, als die Zinsen in der EU sich dann relativ schnell wieder etwas erholen könnten. Mario Draghi, der abgelöst wird, hat aus meiner Sicht mit den sehr niedrigen Zinsen über Jahre die Südeuropäer über Gebühr unterstützt. Niedrige Zinsen haben deren Neuverschuldung erleichtert.
Dafür zahlen Sie: Bei einem Privatvermögen von mehr als 2 Billionen Euro in Deutschland ist schon ein um 1 Prozentpunkt zu niedriger Zins insgesamt 20 Milliarden Euro jährlich wert. Dies zahlen Sie.
Ob es so kommt, dass Weidmann EZB-Chef wird, wissen wir alle nicht. Die Chancen sind allerdings gestiegen. Deshalb kann ich der EU-Wahl nicht nur negative Seiten abgewinnen. Die leicht aufgescheuchte Stimmung teile ich nicht.
Die Aktienkurse, die Immobilienpreise und auch der Euro sowie Gold bis hin zu Anleihen werden sich davon unbeeindruckt zeigen. Die aktuellen Einschätzungen ändern sich also nicht. Hier nenne ich gerne meine aktuell optimale Vermögensaufteilung nach der EU-Wahl – und vor dem Brexit! Klicken Sie hier für weitere kostenfreie Informationen.
Mit den besten Grüßen
Ihr
Janne Jörg Kipp
Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“
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