Negativ-Zinsen: So will der Fiskus Sie als Bankkunden austricksen

© drovosek / Fotolia.com

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“Wirtschaft-vertraulich”:

Liebe Leser,

als Bankkunde müssen Sie immer mehr die Zeche zahlen für die anhaltende Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Dabei geht es nicht nur um die Minizinsen, die Sie auf Tagesgeld und anderen Anlagen bekommen. Vielmehr beginnen die Banken, die negativen Einlagenzinsen bei der EZB auf Sie als Bankkunde abzuwälzen.

Wobei sich eine unheilige Bilanz gebildet hat. Denn einerseits dürften immer mehr Kunden in den „Genuss“ von Negativ-Zinsen kommen. Bislang haben einige Geschäftsbanken zwar nur große Guthaben damit belastet. Doch schon das ist bedenklich. Denn selbst, wenn Sie als mittelständischer Unternehmer vernünftig wirtschaften und eine entsprechende Liquiditätsreserve vorhalten, könnte es inzwischen sein, dass Sie darauf Zinsen zahlen müssen.

 

Die Negativ-Zinsen könnten noch weiter nach unten gehen

Und es dürfte noch schlimmer kommen. So rechnen viele Experten damit, dass in der kommenden Woche die EZB ein weiteres Mal ihren negativen Einlagenzins von derzeit minus 0,2% auf minus 0,4% absenkt. Und dann können Sie es sich an einer Hand abzählen, dass nicht nur immer mehr Banken ihre Kunden ebenfalls mit negativen Einlagenzinsen belasten werden, sondern dass auch die Größenordnungen bei den Bankeinlagen, ab wann das gilt, immer kleiner werden.

Um dem noch die Krone aufzusetzen, wird Ihnen dann die steuerliche Anerkennung der daraus entstehenden Verluste versagt. So jedenfalls ist die Vorstellung des Bundesfinanzministeriums, das Ende Januar in einem Rundschreiben an die Finanzämter erklärte, dass negative Einlagenzinsen eben keine Zinsen wären, die man steuerlich geltend machen könnte, sondern „eine Art Verwahr- und Einlagengebühr“.

Das Ganze können Sie gern hier nachlesen. Wir haben Ihnen das Dokument (Seite 55; § 129a) auf unserer Internet-Seite www.deutscher-wirtschaftsbrief.de zur Verfügung gestellt.

 

Unheilige Allianz von Politik und Fiskus zum Schaden der Bankkunden

Wobei sich der Bundesfinanzminister auch mit vielen Politikern anderer Parteien einig weiß. Denn auch aus solchen Kreisen ist immer wieder zu hören, dass es negative Zinsen ja eigentlich gar nicht gibt. Neben dem wirtschaftlichen Schaden müssen Sie sich als Steuerzahler und Wähler nun auch noch die Verleugnung des Problems gefallen lassen.

Ob der Finanzminister damit wirklich durchkommt, bleibt abzuwarten. Denn es ist abzusehen, dass es entsprechende Verfahren vor dem Bundesfinanzhof geben wird. Ob die Ihnen in der aktuellen Situation allerdings helfen werden, bleibt fraglich, da hier wohl mit sehr langen Verhandlungszeiträumen zu rechnen ist.

Deshalb unserer dringender Rat: Versuchen Sie, die Belastung mit negativen Zinsen von vornherein zu vermeiden, indem Sie Ihre Liquidität aufteilen. Aus unserer Sicht sinnvoll wären Tranchen á 100.000 Euro bei verschiedenen Banken. Mit dem Nebeneffekt, dass diese Größenordnung ja auch nach den neusten EU-Plänen gesetzlich gegen Ausfall abgesichert wäre.

 

Und noch einige Worte in eigener Sache

Wir möchten Sie schon jetzt auf die nächste Anlegermesse Invest in Stuttgart hinweisen. Diese findet vom 15. April bis 16. April statt und unser Verlag GeVestor ist wieder mit einem Stand vertreten. Dort können Sie sich einerseits einen Überblick über unsere Palette an Informationsdiensten und Börsenbriefen machen.

Sie sind aber auch herzlichst eingeladen zu unserem umfangreichen Vortragsprogramm, das Sie an beiden Messetagen begleitet und wo wir mit Ihnen spannende Themen rund um die Geldanlage diskutieren wollen.

Wir bieten Ihnen deshalb auch gern die Möglichkeit, über einen Aktionscode kostenlos eine Eintrittskarte zu bestellen. Bitte nutzen Sie dafür den folgenden Link: Zum Aktionscode Anlegermesse Invest.

Wir freuen uns schon jetzt, Sie auf unserem Messestand begrüßen zu können und werden Sie noch in den kommenden Wochen über einige Details zu unserem Vortragsprogramm informieren.

Mit besten Grüßen

Ihr Redaktionsteam „Wirtschaft-Vertraulich“, aus der Redaktion des Deutschen Wirtschaftsbriefs

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