Neue Börsenwoche: Europas Wirtschaft in die Bücher geschaut

Prall gefüllter Kalender mit neuen Konjunkturdaten

Prall gefüllter Kalender mit neuen Konjunkturdaten

Aus dem aktuellen kostenlosen Newsletter

“Wirtschaft-vertraulich”:

Liebe Leser,

die letzte Woche war dem Blick in die Vergangenheit gewidmet. Denn die zahlreichen Daten zum Wirtschaftswachstum im 1. Quartal waren letztlich nichts anderes als noch einmal ein Blick zurück und der Versuch einer ersten Interpretation kommender Daten. Als Anleger konnten Sie dabei einen wichtigen Erkenntnisgewinn machen:

Denn gerade Europas Wirtschaft bleibt robust. Zwar lagen am Ende die Wachstumsdaten für das Schwergewicht Deutschland sogar unter den Erwartungen. Doch von echter Enttäuschung oder gar Konjunkturangst keine Spur. Denn derzeit glauben die meisten Analysten, dass sich die hiesige Wirtschaft über den Jahresverlauf wieder stärker zeigen kann. Deshalb gab es auch keine Abwärtsrevisionen für die bisherigen Wachstumsschätzungen.

 

Einkaufsmanagerindizes liefern Einblick in den Zustand der Wirtschaft

Ob die Marktexperten damit (vorerst) Recht haben, können Sie als Investoren ein Stück weit auch schon in dieser Woche erleben. Denn es steht gleich eine ganze Reihe von harten und wichen Indikatoren zur Veröffentlichung an. Dabei übernehmen den Part der harten Faktoren die Einkaufsmanagerindizes in verschiedenen Märkten. So kommen Daten für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor – der meist insbesondere den Finanzsektor umfasst –aus Deutschland, Frankreich und der Euro-Zone gesamt.

Dabei dürfte unter dem Strich ein ähnliches Bild gezeichnet werden wie schon beim Bruttoinlandsprodukt. Insbesondere für Deutschland wird in den Einkaufsmanagerindizes eine Abschwächung erwartet, diese aber relativ leicht und weiterhin deutlich über 50 Punkte.

 

Was die Zahlen bedeuten

Wir hatten Sie in der Vergangenheit schon öfters auf die Besonderheiten in der Beurteilung von Einkaufsmanagerindizes hingewiesen. Nochmals in Kürze: Zusammengesetzt sind Einkaufsmanagerindizes aus Teilindikatoren wie Auftragseingang, Export oder Anzahl der Mitarbeiter.

Daraus wird ein Index errechnet, dessen wichtigstes Maß 50 Punkte sind. Denn das ist im Index die Trennlinie zwischen einer Expansion der Wirtschaft (oberhalb von 50 Punkten) oder einer Kontraktion (unterhalb von 50 Punkten)

 

Abfragen zur Stimmung bei Investoren und Unternehmen

Neben den harten Fakten bekommen Sie als Investoren aber auch wieder so genannte Sentiment-Indikatoren, also Stimmungsindikatoren, serviert. Dies sind in dieser Woche zum einen der ZEW-Index am Dienstag, zum anderen der Ifo-Geschäftsklimaindex am Freitag. Während es beim ZEW um die Konjunkturerwartungen von Analysten und Investoren geht, fragt der Ifo die Konjunktureinschätzungen der Unternehmen ab. Beide Indizes sind also zwei Seiten derselben Medaille.

Unsere Annahme: Grundsätzlich werden alle Daten aufzeigen, dass sich Europa weiterhin – trotz eventueller Rückgänge – in einer robusten konjunkturellen Lage befindet. Doch ist noch offen, ob das den Börsianern reicht, um dem Markt nach den jüngsten Verlusten wieder einen deutlicheren Schubs nach oben zu geben. Deshalb unser Rat an Sie: Bleiben Sie vorerst zurückhaltend und verlegen Sie sich mehr aus Absichern als aufs neu kaufen.

Mit besten Grüßen

Ihr Redaktionsteam „Wirtschaft-Vertraulich“, aus der Redaktion des Deutschen Wirtschaftsbriefs

Bildnachweis: Gevestor

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