Neue Börsenwoche: Jetzt wird es richtig spannend

© Heino Pattschull / Fotolia.com

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“Wirtschaft-vertraulich”:

Liebe Leser,

wenn Sie sich am Aktienmarkt engagieren, steht Ihnen eine herausfordernde Woche bevor. Denn sowohl bei der derzeit laufenden Berichtssaison zum ersten Quartal der Unternehmen als auch von makroökonomischer Seite her kommen viele neue Zahlen, welche die Kurse in die eine oder andere Richtung beeinflussen können.

Wobei wir den ersten großen Punkt in dieser Woche schon gemacht haben. Denn heute Vormittag wurde in Deutschland der Ifo-Geschäftsklimaindex veröffentlicht, der sich aus Umfragen zur konjunkturellen Einschätzung unter Unternehmen errechnet. Und dabei zumindest für den deutschen Markt mit einer negativen Überraschung aufwartete.

 

Ifo-Index liefert erste Enttäuschung der Woche

Denn statt der erhofften weiteren Verbesserung des Index auf 107 Punkte kam es, bezogen auf die März-Werte (106,7 Punkte), zu einem Rückschritt auf 106,6 Zähler. Klingt nach nicht viel, sorgt aber für einen Anflug konjunktureller Sorgen, zumal der Einzelindex, der die Geschäftserwartungen für die kommenden Monate abbildet, trotz eines Anstieges auf 100,4 Punkte (März: 100 Punkte) hinter den Erwartungen zurückblieb.

Ob das den Markt länger belastet, bleibt abzuwarten. Jedenfalls geht es in den kommenden Tagen nun dann Schlag auf Schlag. Schon morgen kommen in den USA die Auftragseingänge für langlebige Güter heraus, ebenfalls eine Maßzahl, die für einige Turbulenzen sorgen könnte, wenn sie unter den Erwartungen bliebe. Doch der besondere Fokus der Investoren liegt auf dem Donnerstag.

 

USA: BIP-Zahlen im Fokus

Denn dann gibt es die erste Schätzung zum Wirtschaftswachstum in den USA im ersten Quartal. Die Vorzeichen sind dabei alles andere als toll. Nachdem schon das vierte Quartal mit einem Plus von 1,4% nur sehr verhalten war, soll es nach bisherigen Konsensschätzungen im Auftaktquartal nur noch ein Wachstum von 0,7% gegeben haben. Wie bei solchen Zahlen die US-Notenbank weitere Zinserhöhungen begründet, dürfte ein kommunikativer Drahtseilakt werden.

Apropos Wirtschaftswachstum: Auch Europa bekommt diesbezüglich in dieser Woche einige „Knochen“ vorgeworfen. Denn am Freitag gibt es entsprechende BIP-Zahlen aus Frankreich, Österreich, Spanien und der gesamten Euro-Zone. Wobei letztere sogar einen leichten positiven Tick haben könnten, da aktuell im Konsens mit einer Beschleunigung des Wachstums auf 0,4% zum Vorquartal (Vorperiode 0,3%) gerechnet wird.

 

Investieren Sie zyklisch

Ob sich daraus am Ende vielleicht doch eine positive Börsentendenz entwickeln kann, hängt am Ende wohl auch vom weiteren Verlauf der Berichtssaison ab. Denn in dieser Woche gehen wir in die Vollen und einige echte Schwergewichte bringen ihre Zahlen heraus. So u .a. Apple und Amazon in Amerika, Bayer, Deutsche Bank und AstraZeneca in Europa.

Unter diesen Prämissen unser Rat: Agieren Sie zyklisch. Das bedeutet, bei steigenden Kursen mitgehen, an schwachen Tagen defensiv bleiben. Stock-Picking – also die Einzelauswahl an Aktien – bleibt die vorherrschende Strategie. Index-Produkte wie z. B. ETF wollten Sie aktuell nicht kaufen. Und bei allem gilt weiterhin: Immer gegen zu große Verluste absichern.

Mit besten Grüßen

Ihr Redaktionsteam „Wirtschaft-Vertraulich“, aus der Redaktion des Deutschen Wirtschaftsbriefs

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