Neue Börsenwoche: Sicherheit ist Trumpf

© zmu / Fotolia.com

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“Wirtschaft-vertraulich”:

Liebe Leser,

Rückschläge wie die am vergangenen Freitag an der Börse (z. B. DAX mit 2,5% im Minus) sind immer wieder der Nachweis dafür, warum wir Ihnen regelmäßig zur Absicherung Ihrer Investments raten. Und wir können noch keine Entwarnung geben. Denn dem Markt stehen weiterhin schwere Tage bevor, was sich besonders aus zwei Themen ergibt.

Ganz oben auf der europäischen Agenda steht dabei die Brexit-Abstimmung in Großbritannien am 23. Juni. Es ist wohl die größte Zerreisprobe für die EU seit ihrer Gründung. Und die Risiken, dass die Briten für einen Austritt plädieren, steigen weiter. Aktuell sollen die Befürworter eines Brexit je nach Umfrage 10 Prozentpunkte Vorsprung haben.

 

Der Anfang vom Ende der EU?

Käme es auch am Abstimmungstag zu einem Erfolg der Brexit-Anhänger, könnte das tatsächlich der Anfang vom Ende der aktuellen EU darstellen. Denn es würde die EU-Gegner in den anderen Ländern stärken, die wohl dabei darauf zählen könnten, dass sich das System EU mit all seinen Mängeln nicht wirklich selbst reformieren kann, weil hier schlicht zu viele Leute in entscheidenden Positionen vom alten System profitieren.

In solch einer Situation gehen viele Anleger auf Nummer sicher. Das bedeutet, gerade die institutionellen Anleger verkaufen Aktien und steigen in Anleihen ein, bevorzugt Bundesanleihen. Eine Strategie, die Sie als Privatanleger nicht so nachvollziehen sollten. Anzuraten ist zwar, Gewinne mitzunehmen und die restlichen Positionen abzusichern. Doch ein Engagement in Bundesanleihen sollte angesichts der extrem niedrigen Verzinsung nicht in Frage kommen.

 

Wie wird sich die US-Notenbank entscheiden?

Neben den Brexit-Sorgen schauen die Börsianer in dieser Woche aber auch nach Amerika. Dort findet am Mittwoch die nächste Notenbank-Sitzung statt und man ist sich im Markt immer noch nicht ganz im Klaren, ob die Fed wirklich auf eine weitere Zinserhöhung zu diesem Termin verzichten wird oder nicht. Nach den jüngsten schwachen Arbeitsmarktdaten hatte die Notenbank selbst signalisiert, dass man zwar an Zinserhöhungen in diesem Jahr festhält, aber nicht auf das Tempo drücken will.

So wird man wohl tatsächlich in dieser Woche nichts tun, wobei nicht nur die eigene Konjunktur, sondern eben auch die Brexit-Abstimmung eine Rolle spielen wird. Je nachdem wie, die Abstimmung ausfällt, dürfte dann die US-Notenbank wohl im Juli aktiv werden oder eben nicht.

Unser Fazit: Aktuell gibt es zu viele geopolitische Risiken, als dass es eine unbesehene Kaufempfehlung für den Markt geben könnte. Vielmehr raten wir Ihnen dazu, diese Zeit der extremen Unsicherheit lieber am sprichwörtlichen Seitenrand auszusitzen, was für Ihr eigenes Depot bedeuten sollte, durch Verkäufe Liquidität aufzubauen.

Mit besten Grüßen

Ihr Redaktionsteam „Wirtschaft-Vertraulich“, aus der Redaktion des Deutschen Wirtschaftsbriefs

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