Neue Woche: Mehr Klarheit über Geldpolitik?

Notenbanken bestimmen Markt-Verlauf

Aus dem aktuellen kostenlosen Newsletter

“Wirtschaft-vertraulich”:

Der Sommer dürfte auch für Ihr eigenes Depot eine Herausforderung werden.

Denn die nervöse Grundstimmung der letzten Wochen wird dem Markt erhalten bleiben.

Wie stark diese Nervosität am Ende ausfällt, hängt auch von den beiden großen Notenbanken ab.

 

EZB steht weiterhin bereit

Wobei Sie das Handeln der Europäischen Zentralbank EZB fast schon als zweitrangig ansehen können. Hier ist klar:

Die EZB wird ihre aktuelle Richtung beibehalten. Das bedeutet Einsatzbereitschaft, wenn die angeschlagenen Staaten Hilfe benötigen.

Daran ändern auch die kritischen Nachfragen des Bundesverfassungsgerichtes in der letzten Woche nichts.

 

US-Notenbank könnte für mehr Klarheit sorgen

Mehr Potenzial für weitere Aufregungen bietet da die amerikanische Notenbank Fed. Als Anleger konnten Sie es in den unruhigen Kursverläufen nachvollziehen:

Der Markt fürchtet sich vor einem Rückzug der Fed. Diese pumpt derzeit jeden Monat über ihre Anleihenkäufe 85 Mrd. US-$ in den Markt.

Nun liegen die Befürchtungen klar auf dem Tisch: Je weiter sich die Konjunktur und der Arbeitsmarkt in den USA stabilisieren, umso weniger wäre die Fed-Hilfe nötig.

 

Kommt ein Umschwung in der US-Geldpolitik?

Bereits Anfang Mai hatte das Sitzungsprotokoll der Notenbank gezeigt: Immer mehr Mitglieder der Fed wollen die Anleihenkäufe zurückfahren.

Noch sind diese Fed-Mitglieder in der Minderheit. Aber: Am Mittwoch ist die nächste Sitzung der Notenbank.

Nicht wenige Marktteilnehmer fürchten da den Umschwung in der bisherigen Fed-Politik.

 

Konjunkturdaten könnten positive Impulse geben

Das liefert genügend Stoff für eine unruhige erste Wochenhälfte. Immerhin: Am Donnerstag könnte es aus Europa noch einmal positive Impulse geben.

Denn dann werden verschiedene Einkaufsmanagerindizes für den Juni veröffentlicht.

Deren Bedeutung sollte nicht unterschätzt werden. Denn sie spiegeln die wirtschaftliche Aktivität der Unternehmen wider.

Dabei gilt: Ein Indexstand über 50 Punkte deutet auf ein expansives Handeln der Unternehmen hin. Werte unter 50 drücken eine Kontraktion der Wirtschaft aus.

 

Leichte Verbesserung in Sicht

Am Donnerstag werden die Daten aus Deutschland, Frankreich und der Euro-Zone vorgelegt. Dabei geht es jeweils um das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor.

Im Mai lagen alle Werte unterhalb von 50.

Das dürfte aktuell auch weiterhin so bleiben. Aber es werden dennoch steigende Werte erwartet. Der Abwärtsdruck in der Wirtschaft sollte also abnehmen.

Das wäre ein wichtiges Signal für eine tendenzielle konjunkturelle Erholung.

 

Investieren Sie defensiv

Fed und Konjunkturdaten – Das ist das Umfeld, in dem Sie sich als Anleger auch in den nächsten Wochen zurechtfinden müssen.

Wobei anzuraten ist, dass Sie Ihre Investitionen doch mehr defensiv ausrichten sollten. Einen ersten Anhaltspunkt dazu gab schon die letzte Woche.

Denn im Branchenvergleich gewannen vor allem defensive Branchen wie Pharma, Versorger und defensiver Konsum hinzu. Letzteres beschreibt eher Waren des täglichen Bedarfs, also Nahrungsmittel und Kleidung.

Mit besten Grüßen

Carsten Müller
Chefredakteur: „Wirtschaft-vertraulich“ und „www.deutscher-wirtschaftsbrief.de“

Bildnachweis: Gevestor

.

keine Kommentare...

Hinterlasse eine Antwort