Neue Woche: Nicht den Überblick verlieren

Die Quartalsberichtssaison läuft

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“Wirtschaft-vertraulich”:

Mit dem bisherigen Verlauf der Quartalsberichtssaison können Sie zufrieden sein.

Zwar hatten zum vergangenen Wochenschluss die beiden Technologiewerte Microsoft und Google am Markt enttäuscht.

Doch nach einer ersten Einschätzung dürften dahinter sehr spezifische Probleme der beiden High-Tech-Giganten stecken.

Eine Sogwirkung für andere Firmen aus diesem Umfeld wird deshalb eher gering ausfallen.

 

Finanztitel sorgen für positive Grundstimmung

Als geradezu leuchtendes Beispiel für den positiven Verlauf der Quartalsberichtssaison gelten dagegen die Finanzwerte.

In den USA haben bislang insgesamt 23 Finanzunternehmen ihre Zahlen vorgelegt. Dabei konnten satte 78% die Erwartungen der Analysten übertreffen.

Stellt sich wieder einmal die Frage: Waren die Finanzfirmen unerwartet stark oder im Vorfeld nur zu konservativ in ihren Prognosen?

 

US-Notenbank bringt Zusatzgeschäft

Es dürfte etwas von beidem sein. Was aber generell gilt: Die ultra-lockere Geldpolitik der amerikanischen Notenbank hat den US-Banken ein millionenschweres Zusatzgeschäft verschafft.

Der dahinter stehende Mechanismus: Durch die monatlichen Anleihenkäufe der Notenbank über rund 85 Mrd. US-$ wurden die Kurse der betroffenen Anleihen nach oben getrieben.

Dadurch konnten diese Positionen in den Depots der Banken auch hoch in der Bilanz bewertet werden.

Gleichzeitig wurde und wird der Handel mit diesen Anleihen bei den entsprechenden Banken abgewickelt. Die können sich also ebenfalls über gute Gebühreneinnahmen freuen.

 

Andere Branchen stehen in den Startlöchern

Nun kommt es darauf an: Können auch andere Branchen dem Erfolg der Finanzbranche nacheifern?

In dieser Woche gibt es dafür viele Gelegenheiten zur Nachprüfung. So sind allein bei den bekannteren US-Unternehmen rund 40 Bilanzvorlagen avisiert.

Am heutigen Montag gibt es unter anderem Zahlen von McDonalds und Texas Instruments. Am Dienstag sind Apple und AT&T daran. Mittwoch stehen Ford, Boeing und Pepsico auf dem Programm.

Am Donnerstag wird es besonders eng. Dann wollen Amazon, Dow Chemical, General Motors und noch viele mehr den Markt über ihr letztes Quartal informieren.

 

Europa spielt jetzt mit

Auch in Europa geht es jetzt richtig los. Wobei Sie sich aus deutscher Sicht vor allem den Mittwoch und Donnerstag vormerken sollten.

Denn dann kommen Zahlen von Daimler (Mittwoch) und BASF (Donnerstag). Am Donnerstag sind auch noch Deutsche Börse, Aixtron und die Software AG angekündigt.

Was Sie aber nicht vergessen sollten: Auch weitere Konjunkturdaten könnten kursbestimmend bleiben. Amerika hat in dieser Hinsicht in dieser Woche außer den Auftragseingängen für langlebige Güter wenig Interessantes zu bieten.

 

Europäische Konjunkturdaten im Fokus

So sollten Sie den Fokus vor allem auf Europa legen. Dort werden am Mittwoch die Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland, Frankreich und der Euro-Zone Beachtung finden.

Außerdem gibt es am Donnerstag den ifo-Geschäftsklimaindex für Juli.

 

Erst die Fakten, dann kaufen

Grundsätzlich stehen die Chancen gut, dass Konjunkturdaten und Unternehmensberichte positive Impulse für die Börse bringen.

Im Vorfeld sollten Sie zwar jetzt nicht in einen Kaufrausch bei Aktien verfallen. Aber es sollten sich im Wochenverlauf weitere Gelegenheiten ergeben, um das Engagement im Aktienbereich weiter auszubauen.

Die dazu nötigen Fakten müssen aber erst einmal auf dem Tisch der Börse liegen, ehe Sie kaufen.

Mit besten Grüßen

Carsten Müller
Chefredakteur: „Wirtschaft-vertraulich“ und „www.deutscher-wirtschaftsbrief.de“

Bildnachweis: Gevestor

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