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Ökonomen sprechen von „Schuldenschnitt“: Vorsicht

Die Diskussion in der Corona-Krise dreht sich mittlerweile in Deutschland mehr um Demonstrationen, um die politische Einordnung, um Haltung oder Nicht-Haltung als um die Risiken selbst. Wie weit die Ausbreitung des Virus noch reicht, ob es eine zweite Welle gibt, all das kann zumindest ich nicht beurteilen. Die zweite Schattenseite dieser Krise sind jedoch die wirtschaftlichen Folgen und die Folgen für Ihr Vermögen. Hier sind die Konsequenzen sehr viel deutlicher.

102,7 % Verschuldung auf das BIP

Nach Angaben der Europäischen Kommission soll die Gesamtverschuldung in der EU auf 102,7 % des jährlichen Bruttoinlandsprodukts (BIP) steigen. Dies wäre ein neuer Rekord und ein immenses Alarmsignal. Im Zuge der Euro- und Finanzkrise war die Höchstverschuldung auf gut 93 % gestiegen. Wir werden einen Schuldenberg aufbauen, den es hier noch niemals gab – und sind schon mit den Schulden nach der Finanzkrise nicht fertig geworden.

Der Vorsitzende der „Wirtschaftsweisen“ in Deutschland, Lars Feld, sieht das „Risiko einer Euro-Krise 2.0“. Auch andere Ökonomen sind gewarnt, so etwa Jörg Krämer, oft gefragter Chefvolkswirt der Commerzbank. Die Europäische Zentralbank (EZB) würde angesichts des Ankaufs europäischer Staatsanleihen „immer mehr zum finanzpolitischen Ausputzer“. Oder anders gesagt: Alle Welt denkt inzwischen, es ginge immer so weiter.

Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Instituts aus München, kündigt an, es spreche viel „dafür, dass in einigen Jahren ein Schuldenschnitt kommt“. Worte, die wie ein schrilles Alarmglöckchen klingen. Denn genauso so dürfte es kommen. Während einige Ökonomen noch immer fordern, die Staaten müssten ihre Schulden senken, wissen doch die meisten, dass dies unter dem Strich niemals mehr passieren wird. Es gibt in der Geschichte kaum Beispiele für solche Schritte.

Schuldenschnitt: Schulden streichen

Ein solcher Schuldenschnitt ist nichts als eine Enteignung der Gläubiger: Die Schulden würden einfach gestrichen (bzw. zu einem gewissen Teil gestrichen). Wer also Anleihen im Depot hat, muss damit rechnen, dass die Forderungen beispielsweise nur noch die Hälfte wert sind. Und dies betrifft uns alle. Denn käme es zum Schuldenschnitt, würde rasch auch die Bewertung anderer Anleihen fallen – das Risiko wäre zu groß.

Es gibt fast keine große Organisation, die keine Anleihen in den Portfolios hat. Dies sind Lebensversicherungen, Rentenversicherungen, große und kleine Mischfonds sowie etwa viele Depots von Vermögensverwaltungen. Das heißt, hier würde auf breiter Basis Vermögen über Nacht vernichtet – und Vertrauen zerstört.

Käme es zu einem größeren Schuldenschnitt als nach der Finanzkrise, als praktisch nur griechische Anleihen betroffen waren, würde der Rentenmarkt und damit das Zinssystem wanken. In diesem Moment sollten Sie keine Anleihen haben und möglichst wenige Forderungen aus laufenden Verträgen besitzen. Ich plädiere stattdessen für ein festes Einkommen – meinen Vorschlag dazu finden Sie hier. Klicken Sie einfach.

Mit den besten Grüßen
Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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