Prüfen Sie jetzt Ihr Portemonnaie

© Alterfalter / Fotolia.com

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Ein unfassbarer Schock muss es für Kunden der Sparda Hannover sein, die ihr Münzgeld einzahlen wollen. 23 von 25 Filialen haben gesagt, dass sie das Geld einfach nicht mehr annehmen. Gründe gibt es natürlich viele. Aber was machen Sie als Konsument oder als Unternehmer, vor allem als Händler nun? Welchen Hintergrund hat diese Aktion wirklich? Und was können Sie unternehmen? Der Deutsche Wirtschaftsbrief, den Sie hier kostenfrei herunterladen können, warnt schon lange vor einem möglichen Bargeldverbot.

Münzen? Nein Danke

Die Sparda gab selbst an, dass sie das Münzgeld nicht mehr haben wolle, weil die Kosten so hoch sind. Die EU hatte vorgeschrieben, dass Münzen auf Echtheit überprüft werden müssen. Jahrelang, jahrzehntelang, jahrhundertelang wurden Münzen faktisch nie geprüft. Das hatte zumindest in den letzten Jahrzehnten einen guten Grund.

Es ist für Fälscher unglaublich mühsam und wenig effektiv, wenn sie Münzen fälschen müssen. Dafür brauchen sie mehr Material als bei Papiergeld und sie können nur kleine Tauschwerte herstellen. Selbst, wenn das maschinell möglich ist, wird es dann schwierig, große Werte zu lagern und sie auch unter die Leute zu bringen.

Deshalb ist Münzfälscherei kein großes Problem. Also geht es um etwas anderes. Die EU steht im Verdacht, dass auch sie das Bargeld abschaffen möchte. Es ist eine sinnvolle Strategie, dabei auch die Münzen zu belasten. Mit Prüfungen, mit Kosten und mit Mühen. Kein Wunder, dass die Banken angefangen haben, zu reagieren und Münzen einfach ablehnen. Natürlich nimmt auch die Sparda noch Münzen an. Nur nicht mehr überall.

Der nächste Schritt

Im nächsten Schritt werden dann die großen Scheine aus dem Verkehr gezogen. 2018 soll es der 500-Euro-Schein sein, dann vielleicht der 200-Euro-Schein. Was bedeutet dies? Sie können dann Geld nur noch in kleineren Losgrößen transportieren. 10-Euro-Scheine oder 20-Euro-Scheine lassen sich nur schwerlich so stapeln, dass größere Geldmengen entstehen.

Wenn dann auch noch der Münzverkehr faktisch ausgeschlossen ist, wird die Nutzung von Bargeld sehr mühsam. Noch lieben viel zu viele Menschen Bargeld, wie wir gerade in Deutschland wissen. Das soll wohl mühsam anders werden. Aber immerhin können Sie etwas unternehmen. Münzen können Sie jederzeit kostenfrei loswerden, es handelt sich um gesetzliche Zahlungsmittel.

Jedenfalls sieht es das Münzgesetz noch so vor. 50 Münzen können Sie beim Händler im Tausch abgeben. Der Händler wiederum kann natürlich seinerseits beim Kauf seiner Waren auch 50 Münzen abgeben. Es mag etwas mühsam sein – aber dafür bleibt es kostenfrei. Bislang.

Mit den besten Grüßen
Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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