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Schock beim Ölpreis – das ist wichtig für Sie!

gestern krachte der Ölpreis satt nach unten. Die Kurse für die Sorte WTI sind um 2,4 % nach unten gesackt und erreichten etwa gut 82,50 Dollar pro Barrel. Das ist für Sie insgesamt eine interessante Entwicklung. Vor einigen Tagen sprach ich an dieser Stelle über meine Empfehlung von Royal Dutch Shell. Nun könnte es für die Aktien nach unten gehen – und für Sie als Energieverbraucher praktisch aufwärts. Oder`? Es ändert sich tatsächlich nichts.

Konjunktursorgen sind nicht zu unterschätzen

Ein niedriger Ölpreis, den wir jetzt sicherlich nicht sehen, ist im Regelfall ein wichtiger Impuls für die Entwicklung einer starken Konjunktur. Aktuell sind die Ölpreise demnach eine der Bremsen. Tatsächlich hat die Bundesregierung gestern mitgeteilt, dass die Wachstumserwartung in Deutschland sinkt.

Wirtschaftsminister Peter Altmaier geht von nur 2,6 % Wachstum in diesem Jahr aus. Im vergangenen Jahr noch war der Minister deutlich optimistischer und sprach von über 4 %. Das Wachstum lässt allerdings nicht wegen des Ölpreises nach, sondern weil es die bekannten Lieferschwierigkeiten fast rund um den Erdball gibt. Zudem sind einige Rohstoffe schlicht knapp. China hat beispielsweise Magnesium zu weiten Teilen aufgekauft.

Diesmal also ist es umgekehrt: Die Wirtschaftskraft bei uns und auch im Rest der Welt lässt nach. Deshalb, so jedenfalls meine Interpretation, hat der Ölpreis etwas nachgegeben. Das ist nach den vorhergehenden Preissteigerungen allerdings mitnichten eine Trendumkehr. Sie müssen oder dürfen sich weiterhin auf steigende Preise einstellen – oder zumindest auf einen Ölpreis, der auf diesem ungewöhnlich hohen Niveau in etwa verbleibt.

Es fehlt nicht viel zum Rekord

Der Rekordölpreis für die vergangenen fünf Jahre ist gestern erreicht worden. Die Verluste, die der Ölpreis gestern erlitt, zeigen also einen Abstand von nur 2 % zum Mehrjahres-Rekord. Deshalb sollten Sie sich den Trend genauer ansehen.

  • Binnen eines Monats war der Ölpreis um ungefähr 11,5 % nach oben geschossen.
  • Binnen von sechs Monaten ging es gar um 36 % aufwärts.
  • Seit Jahresanfang zahlen Käufer für Öl der Sorte WTI gleich 83 % mehr. Der Trend ist gewaltig und hat kaum Rückschläge zugelassen.
  • Innerhalb eines Jahres hat ein Barrel WTI Rohöl sogar über 115 % zugelegt. Selbst über einen Zeitraum von drei Jahren stehen die Notierungen wieder mit fast 20 % im Plus.

Der ölfördernden Welt geht es daher gut – dies sollten wir alle nicht vergessen. Ich gehe davon aus, dass zahlreiche Gesellschaften weiterhin gutes Geld mit Öl verdienen werden.

Meine aktuellen Favoriten halte ich in den Depots.

  • Zum einen können Sie mit Royal Dutch Shell wohl noch sehr langfristig Geld verdienen. Die Dividendenrendite ist inzwischen wieder bei annähernd 4 % angekommen.
  • Kurzfristiger empfehle ich noch immer die Aktie von Equinor. Der Wert aus Norwegen hat binnen eines Monats analog zum Ölpreis gut 18 % gewonnen.

Ein sinkender Ölpreis wird – aus privater Sicht leider – derzeit für diese Unternehmen kein Thema sein. Sie können sich die Verluste, die Sie u.a. an den Tankstellen erleiden, derzeit vor allem an der Börse wieder holen.

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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