Öko-Investments bleiben hochriskant
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“Wirtschaft-vertraulich”:
Liebe Leser,
uns allen liegt grundsätzlich die Natur am Herzen. Die Idee eines schonenden Umgangs mit den natürlichen Ressourcen hat inzwischen alle Lebensbereiche durchdrungen. Durch politische Richtungsentscheidungen nicht immer auch zu unserem Vorteil, am vielfach vorhandenen Umweltbewusstsein ändert das aber bislang nichts.
Wobei auch das gestattet ist: Wer umweltbewusst denkt, soll damit Geld verdienen können. Das ist letztlich das Credo von Öko-Kapitalanlagen, von denen es mittlerweile eine ganze Reihe an Alternativen gibt. Am prominentesten dabei sicherlich Investitionen in Windkraft- und Solar-Anlagen, wo Sie sich als Anleger insbesondere als Aktionär von entsprechenden Anbieterfirmen engagieren können.
Öko-Anlagen oftmals sehr intransparent
Dass das durchaus riskant sein kann, haben in den vergangenen Jahren viele Pleiten auf diesem Gebiet gezeigt. An der Grundidee hat sich dennoch nichts verändert, schließlich gibt es auch etliche Firmen aus dieser Branche, die bislang ihren Aktionären eine gute Rendite einbrachten.
Andere Öko-Anlagen sind dagegen nicht nur noch riskanter, sondern auch intransparenter. Das gilt besonders für Investitionen in Holzplantagen, die in den vergangenen Jahren immer wieder stark auch auf Börsenmessen und ähnlichen Veranstaltungen promotet wurden. Intransparenz und extrem unsichere Renditeversprechen waren es auch, warum wir an dieser Stelle immer wieder vor solchen Investments gewarnt hatten.
Bauminvestments: Schon wieder eine Insolvenz
Nun gibt es einen neuen Fall, wo eine solche Firma sehr wahrscheinlich viele Millionen Euro an Anlegergeldern verbrannt hat. Schon Ende April hatten wir Sie vor Investments in die Firma Lignum Sachwerte Edelholz gewarnt. Ihr war damals der Vertrieb von der Finanzaufsicht verboten worden, bis ein Verkaufsprospekt vorgelegt worden ist.
Jetzt hat die Firma Insolvenz angemeldet. Die rund 5.000 von der Pleite betroffenen Anleger hatten mehr als 60 Mio. Euro direkt in Bäume investiert. Laut Lignum sollen all diese Millionen in Edelholzplantagen in Bulgarien geflossen sein. Der Knackpunkt: Wie viel Wert tatsächlich in den Bäumen steckt, wird sich erst im Laufe des Insolvenzverfahrens zeigen.
So dürfte dieser Kassensturz wie schon in anderen Fällen von Öko-Anlagen für Betroffene böse enden. Lignum selbst hatte mit blumigen Versprechen gelockt. Von „Inflationsschutz durch Sachwerte“ oder von einer „Wertschöpfung durch den naturgegebenen Zinseszins“ war die Rede. Damit nicht genug:
„Sicherheiten“ werden nichts wert sein
Verwiesen wurde auch auf „erstrangige dingliche Sicherheiten“ sowie ein „besonderes Pfandrecht“. Um dem die sprichwörtliche Krone aufzusetzen, hatte Lignum den Anlegern bei Laufzeiten bis zu 23 Jahren bis zu 11 % Zinsen p. a. in Aussicht gestellt. Was nicht nur extrem unrealistisch erscheint, sondern auch auf das hohe Risiko dieser Anlage hinwies. Den Schaden haben nun die Anleger, die darauf hereinfielen.
Unser Rat: Machen Sie um alle Anbieter, die mit ähnlichen Versprechungen werben, einen großen Bogen. Esa gibt genügend seriöse Möglichkeiten, in ökologisch ausgerichtete Anlagen zu investieren.
Mit besten Grüßen
Ihr Redaktionsteam „Wirtschaft-Vertraulich“, aus der Redaktion des Deutschen Wirtschaftsbriefs
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