Schwarzer Montag: Die Angst der Börse vor dem Crash

© Herbie / Fotolia.com

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“Wirtschaft-vertraulich”:

Liebe Leser,

Panik grassiert an der Börse. Nachdem in Asien, insbesondere in China, Land unter an den Aktienmärkten gemeldet wurde, scheinen auch die Börsen in Europa und Amerika nahezu im freien Fall zu sein. So hatte letzte Woche bereits der an der Wall Street berechnetet S&P 500 Index deutlich verloren und es sieht alles danach aus, als wenn er zum Wochenauftakt sogar unter das Tief vom Dezember 2014 tauchen könnte.

Ein ähnliches Bild auch in Europa, wobei wir natürlich den DAX in den Mittelpunkt rücken. Dieser ist am heutigen Montag bereits deutlich unter die Marke von 10.000 Punkten gerutscht und setzt damit den heftigen Abwärtstrend der letzten Tage weiter fort.

 

China nur der Auslöser?

Sicher fragen Sie sich als Anleger auch, woher diese Wucht des Verkaufsdrucks kommt? Ganz oben auf der Agenda steht dabei sicherlich China. Die dortigen Konjunkturschwächen haben zu einem Ausverkauf am Aktienmarkt geführt, was noch dadurch verstärkt wurde, dass viele Chinesen ihre Aktieninvestments kreditfinanziert haben und nun die Kredite gekündigt wurden.

Die chinesische Notenbank und die Regierung versuchten zwar in den letzten Wochen mit großen Liquiditätsspritzen gegenzuhalten. Doch so etwas kann in der Regel nur die negativen Auswirkungen eingrenzen, aber nicht verhindern. Obwohl das eine Erkenntnis ist, die viele Marktteilnehmer teilen, geben die sich trotzdem enttäuscht, dass die chinesische Notenbank vorerst Zurückhaltung übt und nicht erneut eingreift.

 

Droht jetzt ein Bärenmarkt?

Die Schwäche des chinesischen Marktes schwappt entsprechend über nach Europa und damit auch nach Deutschland, obwohl Deutschland nur 6% seiner Waren ins Reich der Mitte exportiert. Doch hier kann leider nicht mit fundamentalen Argumenten überzeugt werden, sondern es ist wie die sprichwörtliche Herde, die zum Ausgang stürmt. Was sich aber auch schon in den letzten Monaten angekündigt hatte, nachdem der DAX im April sein Allzeit-Hoch gesehen hatte und danach in einen Korrekturtrend einschwenkte.

Letztlich ist er nun drauf und dran, sämtliche Gewinne des Jahres wieder abzugeben. Das wäre gegeben, wenn er auf die Marke bei 9.470 Punkten zurückfällt. Wobei viele Analysten schon damit rechnen, dass hier kein Ende der Korrektur ist, sondern es noch ein gutes Stück abwärts gehen könnte. Die ersten sprechen sogar von einem kommenden Bärenmarkt, der für längere Zeit fallende Kurse bedeuten könnte.

 

Sicherheit ist Trumpf

Soweit wollen wir jetzt noch nicht gehen, aber das Risiko ist durchaus da. Zumal ein wieder stärkerer Euro den Verkaufsdruck noch erhöhen könnte, da die Anleger für die Exportwerte zusätzliche Einbußen befürchten.

Fazit für Ihre Dispositionen: Nun sollte Sicherheit Trumpf sein. Was bedeutet, dass Sie nach Möglichkeit in Liquidität gehen sollten. Wir hatten an dieser Stelle immer wieder darauf hingewiesen, dass sämtliche Positionen mindestens per Stopp-Loss abgesichert sein sollten. In der Zwischenzeit dürften viele Ihrer Investments unter diese Absicherungsmarken gefallen und verkauft worden sein. Bleiben Sie vorerst draußen und warten Sie ab, bis sich die Lage beruhigt. Später dürften sehr attraktive neue Einstiegsniveaus warten.

Mit besten Grüßen

Ihr Redaktionsteam „Wirtschaft-Vertraulich“, aus der Redaktion des Deutschen Wirtschaftsbriefs

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