Sensationelle Entwicklung in den USA
Natürlich haben wir gestern alle auf die Finanzmärkte gestarrt, nachdem der bei uns ungeliebte Donald Trump die Wahlen gewonnen hatte. Selbstverständlich mussten wir mit schwächeren Notierungen rechnen. Doch der „Dr. Liemen Depot-Brief“ hat in einer ersten Reaktion seinen Lesern bereits geschrieben, dass die politischen Börsen in aller Regel kurze Beine haben. Die Entwicklung kann also schnell wieder positiv werden. Die Leser sollten gelassen ihre Gewinne laufen lassen. So blieb der „Depot-Brief“ also ruhig und empfahl abzuwarten. Was aber im Laufe des Abends passierte, glich einer Sensation.
Fast neues Allzeithoch beim Dow Jones
Auch wenn Sie sich nicht für die Börsen interessieren sollten, werden Sie dennoch wahrscheinlich höchsten Respekt haben, wenn Sie sehen, was in den USA passierte. Die Kurse im Dow Jones haben fast den höchsten Stand aller Zeiten erreicht. Es ging schließlich schnurstracks nach oben. Der Optimismus in den USA scheint grenzenlos zu sein.
Wahrscheinlich ist dies nur eine kurze Erleichterung darüber, dass der Wahlkampf endlich vorbei ist. Aber die Angst vor einem Börsencrash ist damit zunächst vorbei. Die Angst vor einer schlimmen Entwicklung der politischen Welt scheint gleichfalls vorbei. Alles nicht so schlimm…
Allerdings geben wir zu bedenken: Auch diese Reaktion ist nur kurzfristig angelegt. Niemand weiß, mit welchem Programm Donald Trump tatsächlich antritt. Deshalb ist derzeit alles mit Vorsicht zu genießen: der Ölpreis könnte in den kommenden Tagen wieder stärker schwanken. Der Goldpreis schießt nicht so sehr durch die Decke, wie viele Analysten erwartet hatten. Aktien können nach den ersten starken Kursgewinnen wieder zurückkommen.
Euro: Plus 105% gegenüber dem US-Dollar…
Und schließlich dürfte sich vor allem der Euro-Kurs stärker verändern, als es heute morgen den Anschein hat. Nach anfänglichen Verlusten legte der US-Dollar gestern gegenüber unserer europäischen Einheitswährung wieder zu. Zunächst hatte der Euro mehr als 3 % gewonnen, teils über 4 %. Die Gewinne sind wieder weg. Genauso schnell aber kann der Dollar wieder schwächer werden, womit dann der Öl- und Goldpreis als Dollarware für uns wieder teurer würden.
Zurückgerechnet (also theoretisch bezogen auf den DM-Umtauschkurs) hat der Euro seit 1972 gegenüber dem Dollar immerhin mehr als 105 % gewonnen. Tendenziell wird der Dollar seit mindestens 40 Jahren immer schwächer. Dies kann auch unter Trump rasch weitergehen, da sich die USA immer weiter verschulden. Das heißt: Die Entwicklung in den USA war in den vergangenen 24 Stunden zwar sensationell positiv, aber wir empfehlen Ihnen, vollkommen gelassen zu bleiben. Es kann schnell auf- und abwärts gehen – wir setzen dagegen auf die langfristige Entwicklung.
Mit den besten Grüßen
Ihr
Redaktionsteam „Wirtschaft-Vertraulich“
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