So reagieren Sie richtig auf die neuen Kursverluste

© ChaotiC_PhotographY / Fotolia.com

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“Wirtschaft-vertraulich”:

Die Börse wackelt und Sie müssen sich entscheiden, ob Sie erst einmal Kasse machen. Neue Sorgen um die globale Konjunkturlage haben dafür gesorgt, dass die Indizes in dieser Woche mehrheitlich auf der Stelle traten.

Mehr noch: Bis zum Redaktionsschluss meines heutigen Newsletters lag beispielsweise der DAX mit rund 1,4% im Minus. Das mag sich nach nicht viel anhören, nachdem wir in den Wochen und Monaten oftmals mit starken Kursgewinnen verwöhnt wurden.

 

DAX mit charttechnischer Brisanz

Dennoch ist vor allem die charttechnische Brisanz dieses jüngsten Rückschlags nicht zu unterschätzen. Denn damit läuft der DAX Gefahr, erneut aus seinem früheren Aufwärtstrendkanal nach unten auszubrechen. Dies war schon einmal Ende Januar geschehen.

Damals sackte der Index bis auf unter 9.100 Punkte ab. Die folgende rasante Erholung war zum einen guten Wirtschaftsdaten und Unternehmensergebnissen zu verdanken, zum anderen aber auch dem Willen der Anleger, erneut auf Schäppchenjagd zu gehen.

Speziell beim DAX kommt hinzu, dass es immer noch genügend Investoren gibt, die das Index-Ziel 10.000 Punkte noch nicht zu den Akten gelegt haben.

 

China und US-Notenbank sorgen für Unruhe

Mit dem erneuten Rückschlag könnte sich aber die Stimmung deutlich wandeln. Wobei Sie bitte darauf schauen müssen, was der Anlass dafür ist. Der Abgabedruck kam vor allem aus China, wo schwache Wirtschaftsdaten die Sorge wieder anfachen, dass das Reich der Mitte in eine weitere Wachstumsdelle läuft.

Und das hätte natürlich auch erhebliche Konsequenzen für die vielen europäischen und amerikanischen Firmen, die dort produzieren und vermarkten.

Aber auch die amerikanische Notenbank wird wieder als Risiko gesehen. Das gestern veröffentlichte Sitzungsprotokoll der Januar-Sitzung zeigt: Man will zwar weiterhin den Fahrplan zur Reduzierung der Anleihenkäufe ruhig abarbeiten, um keine neue Aufregung im Markt zu riskieren.

Dennoch überlegen sich die Währungshüter schon, ob sich aus den Verbesserungen im Arbeitsmarkt auch eine andere Einschätzung zum Zinsniveau ergeben könnte. Im Klartext: Das Versprechen, auf absehbare Zeit die Zinsen nahe Null zu lassen, kommt demnächst auf den Prüfstand. Und das sorgt für Unruhe unter den Börsianern.

 

Welche Anlagestrategie jetzt Sinn macht

Was können Sie als Anleger nun in dieser Situation tun? Das sollte von Ihrem persönlichen Anlagehorizont abhängen

Ist dieser eher mittel- bis langfristig geprägt, können Sie solche – meines Erachtens kurzfristigen – Kursschwankungen oftmals einfach aussitzen. Was allerdings nur dafür gilt, wenn in Ihrem Depot insbesondere solide Werte enthalten sind, die über eine langjährige fundamentale Stärke verfügen und am besten auch über eine attraktive Dividendenrendite, die entsprechende Kursschwankungen kompensieren kann.

Sollten Sie eher kurzfristige Anlagen bevorzugen, sollten Sie auf jeden Fall weiterhin das Absicherungsinstrument Stopp-Loss nutzen. Nur so haben Sie die Verlustbegrenzung im Griff. Echte Wackelkandidaten, die entweder charttechnisch unter Druck geraten sind oder bei den Unternehmensergebnissen enttäuschten, sollten Sie in solch einer Marktlage möglichst aussortieren.

Mit besten Grüßen

Carsten Müller
Chefredakteur: „Wirtschaft-vertraulich“ und „www.deutscher-wirtschaftsbrief.de“

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