So vermeiden Sie Fehler bei der Immobilien-Anlage

Aufpassen beim Immobilienkauf

Aus dem aktuellen kostenlosen Newsletter

“Wirtschaft-vertraulich”:

Wenn Sie eine Eigentumswohnung zur Kapitalanlage besitzen oder über einen entsprechenden Kauf nachdenken, sollten Sie die jüngsten Einschätzungen der Deutschen Bundesbank kennen. Denn unsere Währungshüter schlagen in ihrem neusten Monatsbericht Alarm.

Sie sehen die Preise in mindestens sieben deutschen Großstädten als bis zu 20% überbewertet an. Daraus folgt die klare Warnung an potenzielle Wohnungskäufer, dass zum Teil empfindliche Vermögensverluste drohen könnten.

 

Überhitzung von Immobilienmärkten ist sichtbar

Wenn Sie schon länger meinen Newsletter „Wirtschaft vertraulich“ lesen, kennen Sie die Warnung. Bereits seit 2 Jahren warne ich davor, dass es in Teilmärkten der deutschen Immobilien-Landschaft zu einer Blasenbildung kommen kann. Dies resultiert aus den – eigentlich bekannten und nachvollziehbaren – Gesetzmäßigkeiten des Marktes.

Die Preise explodieren, wenn Angebot und Nachfrage auseinanderklaffen. Aktuell übersteigt vielerorts die Nachfrage das Angebot von „Betongold“, was zu den sichtbaren Preisentwicklungen führt. Doch irgendwann wird sich diese Lücke auch in den Boom-Regionen schließen. Denn immer mehr Mieter werden nicht imstande sein, die hohen Kosten noch zu tragen. Der Markt trocknet im wahrsten Sinne aus und die Bewertungen von Immobilien kommen auf den Prüfstand.

 

Gehen Sie keinen „Schrottimmobilien“ auf den Leim

Doch viele potenzielle Käufer von Eigentumswohnungen übersehen diese Entwicklungen oder wollen diese sogar nicht sehen. Und gehen damit bei ihrer Suche nach Sicherheit skrupellosen Geschäftemachern auf den Leim. Beispiele, wie so etwas läuft, gibt es zuhauf. Ich erinnere Sie nur an die Verkaufswelle mit hoffnungslos überteuerten Eigentumswohnungen im Osten Deutschlands.

Wobei es sich immer wieder zeigte: Sie können nur auf sich selbst vertrauen. So war es oftmals kein Problem, dass „Schrottimmobilien“ durch Baufinanzierer  finanziert wurden, obwohl für jeden Sachkundigen erkennbar war, dass die angebotenen Renditen mit den fraglichen Immobilien nicht erreichbar sein würden.

 

Ohne Besichtigung läuft nichts

Sie sollten daraus gelernt haben: Selbst kleine Objekte wie beispielsweise Studentenapartments sollten Sie niemals ohne Besichtigung kaufen. Bei älteren Mietobjekten ist ein Sachverständigengutachten ein Muss. Außerdem sollten Sie sich unbedingt das Umfeld anschauen. Niemand wird bereit sein, in unattraktiven Lagen hohe Mieten zu zahlen. Bei Beteiligungen an geschlossenen Immobilienfonds ist es ebenfalls gefährlich, allein Prospekten zu trauen.

Die Liste von Schieflagen und Ausfällen ist inzwischen lang. Das jüngste Beispiel betrifft die Wölbern-Fonds. So wurden beim Wölbern-Fonds Development 04 rund 67 Mio. € von den Zeichnern einzahlt. Zwischen 2008 und 2010 wurden insgesamt 51 Mio. € abgeschrieben. Das verbliebene Eigenkapital in der Bilanz für 2011 beträgt ganze 3 €.

 

So kaufen Sie richtig

Die Lehre daraus: Zeichner von Beteiligungen an bereits errichteten Gebäuden können sich immerhin die Objekte ansehen. Bei Projektentwicklungsfonds dagegen sind Anleger auf den Erfolg und die Seriosität der Anbieter angewiesen. Grundsätzlich sollten Sie bei Immobilienanlagen immer dem alten Grundsatz folgen „Trau, schau, wem“.

Investieren Sie nur in Immobilien, die tatsächlich schon vorhanden sind, schauen Sie sich auch das Umfeld an und machen Sie nur Geschäfte mit Firmen, die über eine entsprechende Historie verfügen. Und zum Schluss: Nutzen Sie unbedingt die Kenntnisse von unabhängigen Fachleuten, um den Wert der jeweiligen Immobilie richtig einzuschätzen.

Mit besten Grüßen

Carsten Müller
Chefredakteur: „Wirtschaft-vertraulich“ und „www.deutscher-wirtschaftsbrief.de“

Bildnachweis: Gevestor

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