Übernahmen und Fusionen – Schäppchenjagd für Anleger?

Schnelle Kursgewinne bei Firmenübernahmen?

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“Wirtschaft-vertraulich”:

Wenn Sie an der Börse aktiv handeln wollen, sind Übernahmen und Fusionen zwischen Unternehmen für Sie ein wichtiges Anlage-Thema. Dies resultiert aus 4 Gründen:

  1. Übernahmen und Fusionen können die Wettbewerbssituation in einer Branche oder einem Sektor nachhaltig verändern.
  2. Übernahmen und Fusionen beeinflussen die Unternehmens-Struktur der handelnden Firmen und können zu signifikanten Veränderungen in der Aktienbewertung führen.
  3. Übernahmen und Fusionen sorgen oftmals für starke Kursveränderungen. Dies gilt sowohl beim Vorliegen eines entsprechenden Kaufangebotes, aber auch für den Fall eines Scheiterns.
  4. Die Aktivitäten im Bereich Übernahmen und Fusionen sind ein wichtiger Hinweis auf den Zustand der Konjunktur beziehungsweise den entsprechenden Erwartungen. Denn nur mit positiven Wachstumserwartungen nehmen Firmen Milliarden für die externe Expansion in die Hand.

 

2013 zeigt wieder hohe Aktivitäten bei Übernahmen

Das aktuelle Jahr 2013 könnte dabei das erste Jahr einer wieder sehr starken Aktivität im Bereich Übernahmen und Fusionen werden. Bereits zum jetzigen Stand konnten etliche Groß-Fusionen umgesetzt werden.

So schnappte sich Börsen-Altmeister Warren Buffett Anfang des Jahres den Ketchup-Produzenten Heinz. Kaufpreis damals: 28 Mrd. US-Dollar. Die Aktie von Heinz gewann aus dem Stand 20% hinzu.

Im Medienbereich sorgte die Übernahme von Virgin Media durch den Kabel-Konzern Liberty Global für 23 Mrd. US-Dollar für Aufsehen. Von der Kauf-Offerte Anfang Februar bis zur Streichung der Notierung von Virgin Media an der Börse konnte die Aktie über 30% in nur knapp 5 Monaten zulegen.

 

Großeinkäufe im Telekom-Sektor

Ähnlich spektakuläre Übernahmen gab es auch in jüngster Zeit. So den Kauf der Handysparte von Nokia durch den Software-Giganten Microsoft. Nachdem Nokia lange Zeit wegen der schwachen Handy-Gewinne und sinkender Marktanteile auch eine schwache Leistung in der Aktie ablieferte, hat sich das nun dramatisch geändert. Denn nach Bekanntgabe des Verkaufs der Handy-Sparte legte die Nokia-Aktie bislang um über 50% zu.

In der Tendenz genauso, wenn aber auch nicht so stark, reagierte Vodafone. Denn die Briten haben sich von ihrer Beteiligung am Joint Venture Verizon Wireless mit dem amerikanischen Mobilfunker Verizon Communications getrennt. Verkaufspreis: Satte 130 Mrd. US-dollar.

Damit zeigt sich: Nicht nur übernommene Firmen können mit zum Teil dramatischen Kursaufschlägen punkten. Auch wenn eine Firma unliebsame Beteiligungen loswird, sorgt das oft für ein Feuerwerk.

 

Diese Frage sollten Sie sich als Anleger stellen

Dabei gilt für Sie als Investor zu beachten: Natürlich haben solche Deals immer ein großes Überraschungspotenzial. Doch mit etwas Recherche und Geduld können auch Sie zumindest Branchen identifizieren, die über ein entsprechendes Potenzial an zukünftigen Aktivitäten verfügen.

Dabei sollten Sie immer als Leitlinie die Frage stellen: Was macht betriebswirtschaftlich Sinn? Bei der Beantwortung der Frage werden Sie immer auf die Top-Antwort Kosten- und Wettbewerbsvorteile stoßen. Und das lenkt den Fokus möglicher Spekulationen immer auf sehr wettbewerbsintensive Branchen.

 

Wo kann es die nächsten Übernahmen geben?

So wird nach dem Vodafone-Verizon-Geschäft schon darüber spekuliert, ob sich der amerikanische Telekomkonzern AT&T nicht jetzt gleich Vodafone schnappen könnte. Ein geschätzter Kaufpreis von 124 Mrd. US-dollar wäre durch AT&T machbar.

Weitere Branchen, in denen ich Übernahme-Potenzial sehe, sind die Stahlbranche, der Nahrungsmittelbereich und der Pharmasektor.

Mit besten Grüßen

Carsten Müller
Chefredakteur: „Wirtschaft-vertraulich“ und „www.deutscher-wirtschaftsbrief.de“

Bildnachweis: Gevestor

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