Vorsicht vor dieser 1 %-Falle der Bank

Heute ist der 2. Februar. Glücklicherweise beendet eine große deutsche Autobank nun eine Kampagne, die viele Leser Geld, Zeit und Nerven gekostet hätte. Sie konnten bis gestern, 12.00 Uhr, einen Antrag auf ein Tagesgeldkonto einreichen, das Ihnen 1 % Zins geboten hätte. Dieses Angebot ist möglicherweise auf den ersten Blick interessant. Ein großes deutsches Finanzportal warnte denn auch extra davor, diesen Termin zu verpassen. Wir berichten Ihnen erst jetzt darüber. Aus gutem Grund.

Taschenrechner zeigt: Alles Schall und Rauch

Nehmen Sie einmal den Taschenrechner zur Hand. Der Zins von 1 % klingt gut. Neukunden erhalten ab jetzt genau noch 0,4 %. Das sind 0,6 %-Punkte weniger, die wir Ihnen vorenthalten haben. Dennoch: Das Angebot richtete sich ohnehin nur an Neukunden. Zudem aber gilt es lediglich zwei Monate, sodass aus 0,6 %-Punkten Vorsprung lediglich ein Sechstel wird. Das aber bedeutet, dass der Unterschied bei genau 0,1 %-Punkten gegenüber dem jetzt gültigen Angebot liegt.

Rechnen wir also weiter nach. Wenn Sie 30.000 Euro investieren, dann entspricht dies einem Mehrertrag von 30 Euro. Immerhin, könnten Sie sagen. Doch dies ist nicht gewiss, denn die Bank kann den Zins im Laufe der Zeit angleichen und weiter senken. Oder sie steigert den Zins nicht so stark, wie es die Konkurrenz bei anziehenden Zinssätzen machen würde.

Wenn Ihre Sparerfreibeträge ausgeschöpft sind, dann würden Sie die 30 Euro Mehrertrag sogar mit dem Staat teilen müssen. Abgeltungsteuer, Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag würden noch einmal ca. 9 Euro kosten. 21 Euro Ertrag für den Wechsel zu einer anderen Bank? Weitere Fragen tauchen auf: Es könnte sein, dass die neue Bank weniger Geldautomaten zur Verfügung stellt als Ihre bisherige? Dann wird es in einer fremden Stadt plötzlich viel teurer für Sie…

Lockangebote meiden

Auf dem aktuellen Niveau sind nahezu alle Angebote von Banken Lockangebote. Sie sollen mit Termindruck unüberlegte Entscheidungen treffen und schnell Konten anlegen, die Ihnen weniger Mehrertrag bringen, also Sie glauben. Damit allerdings beteiligen sich inzwischen auch Finanzportale an einer regelrechten Spiegelfechterei.

Bei niedrigen Zinsen können Sie kaum noch etwas optimieren, wenn Sie nicht nebenher weitere Informationen lesen. Der Deutsche Wirtschaftsbrief etwa empfiehlt, dass Sie im Zweifel mehrere Konten und Mischangebote zu Festgeldkonten nutzen können, um deutlich höhere Erträge zu erzielen. Mehr dazu finden Sie hier – kostenfrei.

Mit den besten Grüßen Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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