Was die Börse aus den neusten Fed-Aussagen macht

Märkte bleiben in guter Verfassung - auch dank der Fed

Märkte bleiben in guter Verfassung – auch dank der Fed

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“Wirtschaft-vertraulich”:

Liebe Leser,

sicher haben Sie in der vergangenen Woche auch die Diskussionen um die neusten Aussagen der amerikanischen Notenbank verfolgt. Denn sie bilden für die Börse einen Rahmen für die kommenden sechs bis 12 Monate. Und dieser Rahmen lässt noch genügend Spielraum für weitere Kurszuwächse.

Was will die Notenbank (Fed) machen? Sie wird noch in diesem Jahr erstmals die Zinsen erhöhen. Das ist keine Überraschung, sondern bereits in den entsprechenden Aktien- und Anleihenkursen eingepreist worden. Was allerdings noch nicht beachtet werden konnte:

Die Fed will sich weiterhin Zeit lassen. Waren bisher viele Marktbeobachter davon ausgegangen, dass schon im Frühjahr ein erster Zinsschritt erfolgen könnte, sieht es jetzt eher nach Sommer oder sogar Herbst aus.

 

Die US-Notenbank lässt sich Zeit – Und die Börse jubelt

Und die zweite gute Nachricht für Sie als Anleger: Die US-Notenbank will die Zinsen nicht so stark erhöhen wie bislang prognostiziert. Bisher hatten die Notenbänker für das Jahresende eher Prognosen abgeben, dass der Leitzins zwischen 1% und 1,5% liegen könnte. Nun ist mehr von 0,5% bis 0,75% die Rede. Das Ergebnis:

Geld und damit der sprichwörtliche Rohstoff für die aktuelle Markt-Hausse bleibt auf absehbare Zeit extrem billig. Und damit scheinen die Weichen gestellt für weitere Rekorde. Aber wir müssen natürlich auch an dieser Stelle wieder ein großes ABER hinterherschicken.

 

Fed versucht die Gratwanderung

Denn die Tatsache, dass die Fed ihre avisierte Zinswende so mit Samthandschuhen angehen will, ist nur der robusten, aber nicht übersprühenden Konjunktur in den USA zu verdanken. Außerdem würde eine Zinserhöhung die derzeitige Stärke des Dollar nur noch verstärken, was dann wieder Gefahren für die Wirtschaft mit sich brächte.

Letztlich versucht die Fed, sich langsam in Richtung Normalzustand zu tasten, ohne jemanden – sowohl Börse als auch Wirtschaft – zu verschrecken. Eine Gratwanderung, die gut gehen kann, aber nicht muss. Deshalb sollten Sie auch immer den sprichwörtlichen Blick zum Ausgang behalten, sprich: Sichern Sie Ihre Positionen durchgängig ab.

 

Welche Termine für Anleger noch wichtig sind

Was Sie noch für diese Woche wissen müssen: In Amerika gibt es zwei Wirtschaftsdaten, die marktbewegend sein könnten. Einmal die neuesten Verbraucherpreisdaten und andererseits die Auftragseingänge langlebiger Güter. Bei letzteren wird eher mit schwachen Ergebnissen gerechnet, was aber der abwartenden Haltung der Fed in die Hände spielen würde.

In Europa bleibt die Griechenland-Krise mit dem heutigen Treffen Merkel und Tsipras in Berlin Schlagzeilen-bestimmend. Auf Datenebene dürfte neben einigen Einkaufsmanagerindizes vor allem der am Mittwoch kommende Ifo-Geschäftsklimaindex interessant werden. Die aktuelle Prognose für die Stimmung in der deutschen Wirtschaft: Es geht weiter nach oben.

Im Fazit: Zum Wochenanfang sind alle Weichen für weitere Kursgewinne gestellt. Bleiben Sie entsprechend aktiv.

Mit besten Grüßen

Ihr Redaktionsteam „Wirtschaft-Vertraulich“, aus der Redaktion des Deutschen Wirtschaftsbriefs

Bildnachweis: Gevestor

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