Weitere Herausforderungen für die Märkte

Was die Märkte in dieser Woche bewegen könnte

Was die Märkte in dieser Woche bewegen könnte

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“Wirtschaft-vertraulich”:

Liebe Leser,

Augen auf den amerikanischen Arbeitsmarkt. Wenn Sie als Anleger an der Börse aktiv sind, gehört der am kommenden Freitag zu veröffentlichende Arbeitsmarktbericht für den Monat März in den USA zu den wichtigsten Terminen.

Denn egal, wie er ausfällt: Er wird für deutliche Bewegungen an der Börse sorgen. Das liegt an der US-Notenbank Fed. Wie schon berichtet, will die Fed mit ihrer Chefin Janet Yellen grundsätzlich die avisierte Zinswende in den USA langsam – sprichwörtlich mit Samthandschuhen – umsetzen.

Welches Tempo es dabei wirklich wird und auch zu welchem Termin die erste Zinserhöhung kommt, hängt dabei stark vom US-Arbeitsmarkt ab. So die Aussage auch von Yellen vor wenigen Tagen: Für sie ist der Arbeitsmarkt der entscheidende Indikator für die Prognose der weiteren Inflationsentwicklung und damit letztlich auch für die Frage, wie schnell die Zinsen angehoben werden sollten.

 

Arbeitsmarktbericht als Indikator für Zinsschritt

Damit gilt: Fällt der Arbeitsmarktbericht stark aus, wird die Mehrheit der Börsianer wohl eine frühere Zinserhöhung annehmen. Das dürfte für Druck auf die Kurse sorgen. Fällt er hingegen schwach aus, dürften die Prognosen für die Zinswende weiter nach hinten – in den Herbst – verschoben werden. Das würde dann die Aktienmärkte unterstützen.

Bleibt die Frage, ob der europäische, insbesondere der deutsche Aktienmarkt in dieser Woche nur im Fahrwasser der Wall Street bleibt oder eine eigene Story – natürlich möglichst positiv – entwickeln kann. Von Seiten der Wirtschafts– und Stimmungsindikatoren ist der Terminplan in dieser Woche in Europa nur dünn besetzt.

Neben Vertrauensindizes aus Wirtschaft allgemein und Industrie speziell in der Euro-Zone steht zum Wochenauftakt nur der Verbraucherpreisindex für Deutschland auf dem Programm. Dabei wird für März ein Null-Wert bei der Inflation erwartet.

 

EZB muss auf die Inflationsrate antworten

Morgen sind dann als weitere halbwegs wichtige Termine noch die Arbeitslosenquote in der Euro-Zone und ebenfalls die Euro-Inflationsrate angesetzt. Bei letztere wird wieder mit einem Wert von minus 0,3% – also anhaltende Deflation – gerechnet.

Die EZB mit ihrem inzwischen laufenden Anleihen-Kaufprogramm wird dies genau analysieren müssen. Denn es ist bekanntlich ja ihr Ziel mit der zusätzlichen Liquidität, die in den Markt mit dem Programm gepumpt wird, die Teuerungsrate anzuheizen. Ein erster Monatswert, der da unverändert bleibt, stellt zwar noch nicht das gesamte Programm in Frage. Doch muss die EZB gute Argumente liefern, in welchem Zeitraum sie Veränderungen sehen will.

Die Schlussfolgerung für Sie: Chancen bestehen auch in der Kar-Woche für den Aktienmarkt. Allerdings raten wir aber dazu, im aktuellen Umfeld erst einmal etwas defensiver zu agieren.

Mit besten Grüßen

Ihr Redaktionsteam „Wirtschaft-Vertraulich“, aus der Redaktion des Deutschen Wirtschaftsbriefs

Bildnachweis: Gevestor

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